„Den Abwärtstrend stoppen“
Auch als er geht, bricht Kreisfachberater Erwin Pommer noch eine Lanze für den richtigen Umgang mit der Natur
„Die vergangenen 36 Jahre sind wie im Flug vergangen. Es war eine fantastische Zeit. Ich habe es gerne gemacht!“ Erwin Pommer, seit Anfang des Jahres Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege a.D., kann mit Stolz und Zufriedenheit auf sein Berufsleben zurückblicken. Dies bestätigten ihm Kreisverbandsvorsitzender Anton Stiglmair und Ehrenvorsitzender Josef Jäckl, der 21 Jahre lang mit Pommer zusammengearbeitet hatte. Der stellvertretende Landrat Alois Rauscher sah in Pommers Amt die verlängerte Hand des Landratsamtes und drückte ihm den Dank des Landkreises aus. Weil von ihm sehr gute Arbeit geleistet wurde und sein Engagement reichlich Fürchte trage, habe der Kreistag die vakante Stelle, die Pommer sehr gut geordnet zurückgelassen habe, gerne wieder mit Katrin Pilz besetzt.
„Ein guter Mann verletzt keinen Baum,“ stellte Anton Stiglmair die Grundhaltung Pommers an den Beginn seiner Laudatio, in der er dessen beruflichen Werdegang nachzeichnete: Nach seinem Studium an der Fachhochschule Weihenstephan und seinem Diplomabschluss als Gartenbauingenieur war Pommer fünf Jahre lang an der Bayerischen Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau in München beschäftigt, ehe er am 1. April 1981 die Stelle des Kreisfachberaters antrat. Als Schwerpunkte von Pommers abwechslungsreicher und vielfältiger Arbeit, die er selbst als versierter Fotograf in unzähligen Bildern dokumentierte, stellte Stiglmair die Beratung der Landkreisbürger zu allen Themen des Gartenbaus und zum Pflanzenschutz heraus. Weiter oblagen ihm die fachliche Betreuung der Gartenbauvereine und die Beratung der Gemeinden zu den Bereichen Grünordnung, Landschaftspflege und Baumschutz. In seiner Amtszeit konnte der Kreisverband seine Vereins- bzw. Mitgliederzahl erheblich steigern. 1981 verzeichnete er 2068 Mitglieder in 25 Vereinen, heute hat er 42 Vereine mit 7870 Mitgliedern. Unermüdlich habe Pommer für seine Ideen geworben. Bereits 1982 rührte er die Werbetrommel für den Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ und 1987 durfte er sich mit den Hohenriedern über die größtmögliche Anerkennung bei diesem Wettstreit, die Goldmedaille auf Bundesebene, freuen. 1983 vertrat Pommer den Kreis und den Kreisverband auf der IGA in München, 1992 auf der Landesgartenschau in Ingolstadt. 1984 wurde in Oberhausen der erste Schulgarten eröffnet. Ab 1992 erhielt er mit Sabin Baues als zweite Fachberaterin Verstärkung. Damals startete er mit den Gartenbauvereinen eine Reihe von 15 Themenausstellungen im Landratsamt und später im Haus im Moos, 1995 gab es den ersten „Tag der offenen Gartentür“. Auf 30 Wettbewerbe und Pflanzaktionen kann Pommer zurückblicken, wobei er gerne selbst den Spaten zur Hand nahm. Die größte Aktion war im Jahre 2000 die Millenniumsallee mit 125 Birken zwischen Karlshuld und Brunnen. Ein besonderes Anliegen waren Erwin Pommer der Schutz und Erhalt der Bäume. Er kämpfte um jeden erhaltenswerten Baum, was ihm mitunter auch Ärger brachte. „Ich stell mich vor die Bäume hin und werde weiterhin für sie kämpfen, auch wenn ich anecke“, sagte er und forderte die Vereine auf, für die Natur und die Bäume einzutreten und den Abwärtstrend aufzuhalten, der sich in immer mehr versiegelten Flächen, sterilen, naturfernen Gärten, im Sterben von Insekten und als Folge davon dem Rückgang der Vogelwelt, deutlich zeige.
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