Den Biber vor der Flinte
Zwei Bürgermeister aus dem Landkreissüden machen sich für Abschüsse stark. Warum sich Kommunen und Grundbesitzer bei Problemfällen allein gelassen fühlen.
Eigentlich possierlich die Tierchen, gibt Helmut Roßkopf zu, wenn er sich durch die Bilderserie klickt. Der Bürgermeister von Berg im Gau hat die Schäden, die Biber auf der Gemeindeflur in jüngster Zeit verursacht haben, dokumentiert und auf seinem Rechner gespeichert. „Ich bin nicht gegen den Biber“, sagt er, doch die Population im Donaumoos habe überhand genommen. Roßkopf weiß das genau, denn der nebenamtliche Rathauschef ist zugleich Leiter seines kommunalen Bauhofs. Und in dieser Funktion ist er nicht nur Ansprechpartner für Betroffene, er darf die Schäden vor Ort gleich selbst beseitigen. Und es werden immer mehr, pflichtet sein Gachenbacher Kollege Alfred Lengler bei. Die Hinterlassenschaften des tierischen Baumeisters zu beheben, koste ihn viel Zeit und Geld. Zudem säßen ihm aufgebrachte Landwirte im Nacken. Die beiden Bürgermeister haben sich deshalb für einen Abschuss des Bibers im Landkreis stark gemacht und auf der Fachtagung vor Wochenfrist im Haus im Moos nachdrücklich dafür geworben.
Castro fiber, so der lateinische Gattungsname der Art, gilt als Schlüsselart für den Lebensraum Wasser. Er gestaltet durch das Fällen von Bäumen und Errichten von Dämmen aktiv seinen Lebensraum und schafft im Zuge dieses dynamischen Prozesses vielfältige Biotope für zahlreiche bedrohte und seltene Arten. Und die Tiere realisieren durch die Renaturierung von Fließgewässern den Rückhalt von Sedimenten und die Anlage von Pufferstreifen Ziele der Wasserwirtschaft. Naturschützer sind begeistert, Landwirte und Kommunen jedoch weniger. Denn der Biber untergräbt mit seinen Aktivitäten im Wortsinn die Infrastruktur entlang der Gewässer, beschädigt Nutzholz, frisst Feldfrüchte, staut Gräben auf und setzt Flächen unter Wasser. Diese Konflikte entschärft und moderiert das Bibermanagement, im Landkreis schon seit Beginn der 90er Jahre.
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