
Bundeswehr
Der Nikolaus kommt zu den Senioren mit Sicherheitsabstand

Seniorennachmittag mal anders: Geschwader besucht Heime
Sogar drei Tage nach dem Nikolaustag ist er immer noch unterwegs: Mit rotem Mantel, Stab und einem prall gefüllten Geschenkesack zog der bärtige Mann am Mittwochnachmittag durch die Neuburger Straßen. Dabei war der Nikolaus auf einer ganz besonderen Mission. An seiner Seite hatte er einige Vertreter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74, dass sich für dieses Jahr eine außergewöhnliche Vorweihnachtsaktion einfallen ließ.
Eigentlich hätten sich in der Adventszeit beim Luftwaffengeschwader die Tore für einen Seniorennachmittag öffnen sollen. Mit Kaffee und Kuchen, Musik und natürlich vielen Geschenken wäre ein Fest für die älteren Bürger veranstaltet worden. Doch die Corona-Beschränkungen machten die Umsetzung der 75 Jahre alten Tradition nicht möglich. Dass man die Senioren in der schweren Zeit nicht allein lassen möchte, stand außer Zweifel. Also war Kreativität gefragt und die Idee zu einem Besuch bei den Senioren vor Ort wurde geboren. Gesagt – getan. Die kleine Gruppe um Nikolaus Florian Herrmann zog von Seniorenheim zu Seniorenheim und verbreitete so Weihnachtsstimmung. Damit weder für die Mitglieder des Geschwaders noch für die Heimbesucher Ansteckungsgefahr bestand, wurde das kleine Fest unter freiem Himmel veranstaltet – die Senioren genossen die Darbietung vom Fenster oder Balkon aus.
Als ob das Wetter das Engagement des Taktischen Luftwaffengeschwaders belohnen wollte, rieselten weiße Flocken vom Himmel während Militärpfarrer Gunther Wiendl von der evangelischen Militärseelsorge auf der Trompete die ersten Töne erklingen ließ. „Macht hoch die Tür“ versetzte die Senioren sichtlich in adventliche Stimmung und lockte nach und nach immer mehr Heimbesucher trotz frostiger Temperaturen auf ihre Balkone. Doch was wäre der Besuch des Nikolaus ganz ohne Geschenke? Weil dieses mal die Senioren nicht einzelnen beschenkt werden konnten, hatte sich das Geschwader zusammen mit dem Stadtmarketing Neuburg eine Lösung einfallen lassen, die sogar die lokalen Einzelhändler unterstützt. Die Tagesstätte für Menschen mit Psychischer Erkrankung in der Marienstraße, das Alten- und Pflegeheim St. Augustin, die Seniorenwohnanlage Am Schwalbanger, das BRK-Seniorenheim und das Seniorenheim beim AWO Sozialzentrum erhielten jeweils eine Spende von 500 Euro in Form eines Neuro-Gutscheins. „Damit bleibt das Geld in der Region und kommt bei den lokalen Händlern an, die es dringend brauchen“, erklärte der stellvertretende Kommodore Swen Jacob die Entscheidung.
Mit einem gemeinsamen Gebet durch Pfarrhelferin Alexandra Martina Kuffer von der katholischen Militärseelsorge ging der kurze, aber sehr feierliche Besuch bei den einzelnen Heimen zu Ende. Am Schluss animierte Wiendl die Bewohner zu einem gemeinsamen Lied, das er selbstverständlich wieder mit der Trompete begleitete. „Oh du fröhliche“ durfte lauthals mitgesungen werden. Mit dem „Eilschlitten“ ging es für die kleine Truppe samt Nikolaus dann auch schon zur nächsten Einrichtung weiter. (heck)
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