Die Neuburger Gruppe VokalLokal bringt Licht ins Dunkel
Das Gesangsensemble VokalLokal bereitet in der Schlosskapelle beeindruckend auf die Nacht vor
Auch wenn sich noch Sonnenstrahlen in die Schlosskapelle verirrten, so gelang es doch dem Gesangsquartett VokalLokal und dem Cellisten Dieter Pasiziel, eine große Menge Zuhörer auf die Nacht einzustimmen. Aus Freude an der Musik haben sich die Sopranistin Evelyne Mayer, die Altistin Brigitta Omasreiter, der Tenor Rainer Reitwießner und der Bass Alois Braun gefunden. Alle wurzeln in dem Chor Windrose und freuen sich, im Ensemble flexibler agieren zu können und gefordert zu sein. Letzteres war nicht zu bemerken, denn all ihre Lieder „Zur guten Nacht“, ein interessant zusammengestelltes Programm mit Liedgut meist aus dem 20. Jahrhundert, kamen sehr harmonisch im Zusammenklang und wohl durchdacht in der Dynamik an. Die „Hymne á la nuit“ von Jean-Philippe Rameau schaffte gleich zu Beginn schon absolute Wohlfühlatmosphäre, bestens intoniert und wohl arrangiert.
Der Cellospieler Pasiziel führte den gleichen Komponisten mit ganz anderem Charakter in „Tambourin“ vor. Der weiche Klang des Streichinstruments zeigte sich in vielen Trillern und tänzerischen Läufen. Melancholische Stimmung, weit gezogene Spannungsbögen und immer wieder andere Kombinationen der vier Gesangsstimmen – mal solistisch hervortretend, mal einen summenden Klangteppich bildend – fächerten ein sehr breites Genre von Abendliedern auf, bei denen auch der Spaß seinen Platz fand: Die Musik von Heinz Kratochwil, der Titel „Im Park“ und der Text von Joachim Ringelnatz: Wen überraschte es, dass in der Dämmerung das still und verklärt im Park stehende Reh sich nach einem musikalisch übrigens sehr gut gemeisterten „Stips“ als aus Gips entpuppte? Texte, beispielsweise von Joseph von Eichendorff oder Christian Morgenstern, bereicherten die kleine, abwechslungsreiche Nachtmusik. Ein wohliges Gefühl stellte sich ein, wenn auch Gassenhauer wie „Der Mond ist aufgegangen“ – nach einem Gedicht von Matthias Claudius – sehr variativ dargeboten, oder die bildlich über den Abendhimmel ziehenden Wolken bei Edward Elgars „The Shower“ den Schleier der Dunkelheit sehr behutsam über die Seelen der Zuhörer legten, eine Dunkelheit, die einen wieder ins Licht tragen wird. (bece)
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