Die verhängnisvolle Macht des Eichstätter Klerus
Das Bistum hat Details zum Finanzskandal vorgestellt. In den Fokus rückt der Ex-Finanzdirektor. Nicht nur, weil er sich zu einem Luxustrip einladen ließ.
Fast auf den Tag genau ein Jahr, nachdem das Bistum Eichstätt den wohl größten kirchlichen Finanzskandal in Deutschland öffentlich gemacht hatte, hat es am Dienstag einen Prüfbericht vorgestellt, in dem neue Details genannt werden. Auch die Rolle des Bischofs und des früheren Finanzdirektors bei dubiosen US-Finanzgeschäften wird genauer beleuchtet. Wegen 31 zumeist fauler Immobilienkredite bleibt die Diözese möglicherweise auf einem Schaden von 47 Millionen Euro sitzen.
Das „System Eichstätt“ hat den Finanzskandal möglich gemacht
Der Münchner Anwalt Ulrich Wastl, der im Auftrag der Diözese mit der Aufarbeitung des Skandals betraut ist, sprach am Dienstag bei einer Pressekonferenz von einem „System Eichstätt“, das den Skandal erst möglich gemacht habe. Es war jahrelang gekennzeichnet von Intransparenz, Machterhalt, Klüngelei und Abschottung. Lange wurde in Kauf genommen, „dass weitestgehend ohne Rücksicht auf fachliche Notwendigkeiten nahezu ausnahmslos Kleriker das alleinige und weitestgehend unkontrollierte Sagen in der Diözese hatten“. Laut Wastl hätte überhaupt nur „eine Handvoll Leute über das Vermögen Bescheid gewusst“. Während der Bischof in dem Bericht, den das Bistum selbst in Auftrag gegeben hat, weitgehend entlastet wird („Unter Umständen kann er dafür verantwortlich gemacht werden, dass er ab 2013 nicht noch intensiver darauf gedrungen hat, das System Eichstätt zu beseitigen“), rückt jetzt immer mehr der Ex-Finanzdirektor (67) in den Fokus. Bislang galten allein sein ehemaliger Stellvertreter und dessen Geschäftspartner in Amerika als Hauptverantwortliche, beide saßen zeitweise in Untersuchungshaft.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.