Drogen-Straftaten im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen nehmen zu
Plus Erstmals sind es nicht etwa Körperverletzungen, die junge Erwachsene vor Gericht bringen, sondern Drogendelikte. Wie sich der Konsum verändert hat.
Es gibt da diese Geschichte dieses jungen Mannes, der sein Leben lang nicht lernte, mit Enttäuschungen und dem daraus resultierenden Zorn umzugehen. Schon im Kindesalter, als Vier- oder Fünfjähriger, packte ihn die Wut und ließ ihn nur schwer los. Er schlug um sich und schrie, bis er rot im Gesicht anlief. Pädagogen nahmen sich seiner an und versuchten, seine Aggressionen zu ergründen. Ohne Erfolg. Der Bub blieb ein Rabauke, ein Fall für Therapeuten und Psychologen – und irgendwann auch für die Justiz. Denn seine Raserei bekamen auch andere zu spüren. Nach Jugendarresten, Bewährungsstrafen und eindringlichen Mahnungen der Richter bekam er mit 19 Jahren nach einer erneuten Körperverletzung die unvermeidliche Quittung für seine Taten: Zweieinhalb Jahre Knast.
Hans Wörl kann sich an den jungen Mann noch gut erinnern. Mehr als einmal saß er vor ihm – immer dann, wenn er wieder einmal Mist gebaut hatte. Wörl ist Jugendgerichtshelfer am Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen und wird immer dann eingeschaltet, wenn Jugendliche und junge Erwachsene unter 21 Jahren mit dem Gesetz in Konflikt kommen. „Innerhalb von wenigen Sekunden war er von Null auf 150. Der konnte sich dann nicht mehr bremsen und war wie eine Maschine“, erzählt er. Hans Wörl erschüttern Wutausbrüche nicht so leicht. Seit 30 Jahren macht er nun schon diesen Job – da gibt es nicht viel, was er in dieser Zeit nicht erlebt hätte. Mehrere Tausend Klienten hat er in dieser Zeit betreut, hat sich von ihnen ihre Lebensgeschichte erzählen lassen, die Gründe ihrer Straftat erfragt und nach Möglichkeiten gesucht, eine Lösung für das Problem zu finden. Vor Gericht ist er quasi derjenige, der dem Richter eine Sozialprognose erstellt, die dann wiederum Einfluss auf dessen Urteil hat.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.