Eishockey: Panther mit Leib und Seele

VonBenjamin Sigmund

Die Neuburgerin Claudia Grünwald hat seit knapp 20 Jahren kein Heimspiel des ERC Ingolstadt verpasst. Nun genießt sie die Euphorie, die durch die Erfolge entstanden ist. Auch Spiel sechs des Finales ist bereits ausverkauft

„Erst mal runterkommen.“ Hinter Claudia Grünwald liegen 60 Minuten spannendes und mitreißendes Play-off-Eishockey. Sie wirkt mitgenommen und erleichtert zugleich. Mit 4:1 hat soeben der ERC Ingolstadt gegen die Kölner Haie gewonnen und damit in der Finalserie um die deutsche Meisterschaft zum 2:2 ausgeglichen. Die Arena steht Kopf. Die Euphorie ist grenzenlos. Grünwald nickt zufrieden.

„So eine Stimmung gab es hier noch nie“, sagt die 42-jährige Neuburgerin. Sie muss es wissen, hat sie doch seit knapp 20 Jahren kein Heimspiel des ERC Ingolstadt verpasst. „Ich war immer da“, betont sie ausdrücklich. Zunächst schaute sie sich die Spiele als leidenschaftlicher Fan an, seit einigen Jahren als mindestens ebenso leidenschaftlicher Ordner zwischen dem Steh- und Sitzplatzbereich der Arena. „Eigentlich sollte man als Ordner neutral sein“, sagt Grünwald lachend, „aber das kann ich nicht.“ Die 42-Jährige ist ein Panther mit Leib und Seele. Sie feuert die Mannschaft des ERC Ingolstadt lautstark an, pfeift und schreit. Manchmal kommt ihr auch das ein oder andere Schimpfwort gegen gegnerische Spieler oder die Schiedsrichter über die Lippen. Beschwert habe sich darüber aber noch niemand. Man kenne sie eben. Beim Führungstreffer des ERC am Dienstag klatschte sie sich mal eben freudig mit einem in der Nähe stehenden Polizisten ab.

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