„Es ist wirklich eine Tragödie“
Eine Mutter hat ihren fast vierjährigen Sohn erstochen. Stimmen hatten ihr befohlen, „ihr Liebstes zu opfern“. Die Frau wird in einer Psychiatrie untergebracht
Dem Vorsitzenden Richter Jochen Bösl war anzumerken, dass ein emotional belastender Prozess hinter allen Beteiligten liegt. „Es ist wirklich eine Tragödie“, sagte er am Montag bei der Urteilsverkündung. Für den Vater, die Verwandten und letztendlich auch für die Mutter. Auch wenn sie es war, die ihren kleinen Sohn im vergangenen April umgebracht hatte, gerade einmal vier Tage vor seinem vierten Geburtstag. „Es war eine Tragödie, für die die Beschuldigte nichts kann“, ergänzte Bösl. Das wollten die Angehörigen des Jungen, die zur Urteilsverkündung in den Gerichtssaal gekommen waren, nicht wahrhaben. Sie reagierten teils verständnislos, vor dem Gerichtsgebäude hielten sie ein riesiges Bild in die Höhe. Es zeigte einen fröhlichen Dreijährigen.
An fünf Verhandlungstagen hatte sich das Gericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit tief in das Geschehen jener Aprilnacht eingearbeitet. Es hatte Zeugen gehört, Polizeiprotokolle verlesen und vor allen Dingen Ärzte und Gutachter zu Wort kommen lassen. Diese bescheinigten der Frau, dass sie die Tat im Wahn begangen habe. Innere Stimmen hätten ihr befohlen, „ihr Liebstes zu opfern“. Medizinisch betrachtet leidet die Frau an einer paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie. Sie muss deshalb „zum Schutz der Allgemeinheit“ auf unbestimmte Zeit in die Psychiatrie. So hat es das Gericht beschlossen.
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