Europawahl: Die SPD stürzt ins Bodenlose
Für die Sozialdemokraten ist die Europawahl ein Desaster. Dagegen reiten die Grünen auf einer Woge des Erfolgs und überholen die Freien Wähler und AfD.
Werner Widuckel ist mit Leib und Seele Sozialdemokrat. Der Kreisvorsitzende aus Karlskron glaubt an seine Partei und hält mit jeder Faser seines Körpers an ihr fest – nicht nur an guten, sondern insbesondere auch an schlechten Tagen. Und von denen gab es zuletzt reichlich. Schon bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr gab es für die SPD wenig zu lachen. Doch jetzt wurde aus der Watsch’n ein harter Schlag in die Magengrube: 6,1 Prozent holte die Partei bei der Europawahl im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und landet damit auf Platz 5 hinter CSU (49,4%), Grüne (12,5%), Freie Wähler (9,5%) und AfD (9,2%). Bei der letzten Europawahl 2014 hatte sich die SPD noch souverän auf Platz 2 mit 13,7 Prozent positioniert. Damit haben die Sozialdemokraten mehr als die Hälfte ihrer Wähler im Landkreis verloren. „Die SPD ist eine Partei, die sich im Augenblick im freien Fall befindet und es droht, dass sie den Status als Volkspartei verliert“, wertet Widuckel ernüchtert das Ergebnis. Als Grund für das schlechte Abschneiden nennt er einerseits das schwache Europaprofil. „Die Wahlkampagne hat nicht gezündet.“ Andererseits gebe es in der politischen Landschaft einen Umbruch, der das Bewusstsein für Umweltthemen stärker in den Fokus rückt. Doch diesen Umbruch würden die Wähler der SPD nicht zutrauen. „Der Zug der Zeit fährt gegenwärtig an der SPD vorbei.“
Europawahl: Ein „bombastisches Ergebnis“ für die Grünen
Will man bei diesem Bild bleiben, so scheinen die Grünen in der Lok jenes Zuges zu sitzen. Der Zuspruch ist ungebrochen, was auch die Zahlen im Landkreis beweisen. Mit 12,5 Prozent belegen die Grünen Platz 2; 2014 waren sie mit 7,1 Prozent noch auf Platz 5 gelandet. Dementsprechend haben SPD und Grüne die Plätze getauscht. „Das ist ein bombastisches Ergebnis“, freut sich deshalb Kreisvorsitzende Karola Schwarz. Das Wahlergebnis zeige, dass die Themen der Grünen offenbar bei den Wählern ankommen, während andere Parteien dem Umweltschutz zu wenig Bedeutung beimessen würden. „Die Immer-weiter-wie-bisher-Philosphie mancher Parteien geht nicht mehr auf und deren Themen gehen an den Problemen der Menschen vorbei.“ Dass die Grünen ein besseres Ergebnis als noch vor fünf Jahren bekommen würden, damit hatte Karola Schwarz gerechnet. „Dass es allerdings so gut sein würde, hätte ich niemals gedacht.“
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