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Foto: Laura Freilinger
Foto: Laura Freilinger

Auf dem Holi-Festival ging es ziemlich bunt zu.

Festivalzeit
04.06.2018

Farbe, Feier, Freude: So war das Holi-Festival in Ingolstadt

Von Laura Freilinger

Mit vielen Farben und einer Bühne lockte das Holi-Festival hunderte Besucher nach Ingolstadt. Wie es war? K!ar.Text war nicht nur dabei, sondern mittendrin.

„Habt ihr noch Bock, Ingolstadt? Dann kommt mal alle nach vorne! “ 10, 9, 8, 7 … – Die Menge zählt den Countdown, dann fällt Pulverfarbe. Auf einmal ist die Luft über den Köpfen der Menschen bunt, der DJ dreht die Musik noch lauter , die Masse geht ab. „Ihr seid krass, Mann“, hört man die beiden Musikkünstler des Nachmittags mehr als nur einmal an diesem sonnigen Maitag sagen. Doch nach etwa einer Minute verschwinden alle Farben aus der Luft. Sie hinterlassen hunderte bunte und feiernde Jugendliche.

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Holi-Festival in Ingolstadt: Eine bunte Erfahrung

Ein Ende hat der Spaß aber noch nicht: Die DJs treten in Interaktion mit ihrem Publikum. So soll die Menge erst nach links, dann nach rechts, nach vorne und nach hinten springen. Kurz vor dem Farbabwurf um 16 Uhr sollen sich die Leute dann in zwei Hälften teilen und sich gegenseitig mit Farben bewerfen. Mit von der Partie ist Laura Wagner aus Herrenwörth: „Das Holifestival in Ingolstadt ist buchstäblich eine bunte Erfahrung“, sagt die 16-Jährige. Zwar könne die Stimmung zwischen den Abwürfen besser sein, doch der DJ ist ihrer Ansicht nach super: „Er hat einen guten Mix aus verschiedenen Musikrichtungen.“

Am Festival teilnehmen dürfen junge Erwachsene ab 16 Jahren. Ungeeignet sei das Event vor allem für Asthmatiker, heißt es vonseiten der Organisatoren. Betroffene sollen dem Event fern bleiben, da die Pulverwolken zu Anfällen führen könnten. Diensteinsatzleiter Sven Hüther vom verantwortlichen Sicherheitsunternehmen zeigt sich mit der Ingolstädter Veranstaltung zufrieden: „Bisher verläuft alles problemlos.“

Getränkepreise drücken auf die Stimmung

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Foto: Laura Freilinger
Foto: Laura Freilinger

Die beiden DJs auf dem Holi-Festival in Ingolstadt sorgten während des Farbspektakels am Sonntag, 27. Mai, für Interaktion mit dem Publikum. Zusammen wurde ordentlich getanzt.

Zu jeder vollen Stunde, am späten Nachmittag sogar zu jeder halben Stunde, werden die Farbpakete von den Besuchern abgeworfen. Einziger Stimmungsdrücker ist nicht die drückende Hitze auf der Tanzfläche, sondern hohe Getränkepreise. Einen halben Liter stilles Wasser gibt es für drei Euro. Zuvor müssen die Festivalbesucher an einem Stand mindestens zehn Euro in Wertmarken umtauschen. Nur damit ist es überhaupt möglich, Getränke zu kaufen.

Bei den Besuchern trifft dies auf großes Unverständnis, zumal die meisten von ihnen Schüler und Studenten und ohnehin knapp bei Kasse sind. Dazu zählt auch Julia Schiller aus Laisacker. Die 18-Jährige fasst zusammen: „Es ist geil, aber die Getränkepreise sind besonders bei dieser Hitze viel zu hoch.“ Unterdessen ist die Warteschlange für das Waschbecken, um an Trinkwasser zu kommen, tatsächlich länger als die für die Toiletten. Das Festival zu verlassen, um aus dem Auto Getränke zu holen, ist nicht möglich. Denn mit dem Ticket lässt sich das Gelände nur ein einziges Mal betreten.

Wer sich ausruhen will, zieht sich in die „Relax-and-Chillout-Zone“ zurück. Aufgeschütteter Sand, eine Strandbar, Sonnenschirme und Sitzgelegenheiten sorgen für Strandfeeling in Ingolstadt. Florian Henle aus Neuburg findet: „Es macht wirklich Spaß.“ Weiter sagt der 16-Jährige: „Festivals wie heute sollten in unserer Umgebung öfter, gerne auch abends, stattfinden.“

Die Idee des Holi-Festivals stammt aus dem Hinduismus. Am ersten Vollmondtag des Monats Phalgun wird in Indien ein bis zu zehn Tage langes Frühlingsfest oder auch Fest der Farben gefeiert. Das offiziell zwar abgeschaffte, jedoch noch bestehende Kastensystem ist in diesen Tagen aufgehoben. „Holi“ steht für den Sieg des Frühlings über den Winter, den Triumph des Guten über das Böse. Zudem sollen alte Streitigkeiten beendet werden. Gemeinsam mit den westlichen Holi-Festivals hat es lediglich das ausgelassene Feiern und die bunten Farben auf der Haut der Menschen.

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