Hat Alfred Lehmann für seine Wohnung zu wenig bezahlt?
Im Prozess gegen den Ingolstädter Ex-OB es auch um die Frage, ob der 69-Jährige zu wenig für seine Immobilie in der Altstadt bezahlt hat.
170 Quadratmeter, großer Südbalkon, gehobene Ausstattung, beste Lage: Wie viel ist eine solche Wohnung wert? Um diese Frage ging es am Montag im Prozess gegen den Ingolstädter Ex-Oberbürgermeister Alfred Lehmann. Der 69-Jährige ist wegen Bestechlichkeit und Untreue angeklagt. Die Anklage geht unter anderem davon aus, dass Lehmann eine Wohnung auf dem Areal des alten Krankenhauses an der Sebastianstraße zum Schein im Rohbau-Zustand gekauft hat, dann aber vom – ebenfalls mitangeklagten – Bauträger auch noch den Innenausbau übernehmen ließ und nichts dafür bezahlte. Erst als der amtierende Oberbürgermeister Christian Lösel ihn auf den Preis angesprochen haben soll, folgte laut Anklageschrift eine Überweisung Lehmanns in Höhe von rund 130000 Euro an den Bauträger. Gab es also Mauscheleien, hatte Lehmann viel zu wenig bezahlt?
Laut einem Gutachter ist die Wohnung in der Ingolstädter Altstadt mehr als 800.000 Euro wert
Gestern nannte Lehmann selbst Summen: Für 680000 Euro habe er die Dachgeschoßwohnung samt zwei Tiefgaragenstellplätzen gekauft. Bezahlt habe er schließlich 756000 Euro, da noch diverse Sonderausstattungen dazu gekommen seien. Ist das zu wenig? Geht es nach dem Gutachten eines Immobilienexperten, dann hat Lehmann im Vergleich zu den anderen Wohnungskäufern in der Ingolstädter Altstadt und auch in derselben Wohnanlage, wo durchaus Spitzenwerte im Vergleich zu anderen Bezirken erzielt werden, sehr wenig bezahlt. Denn statt 680000 Euro bei Standardausstattung ist der Gutachter auf einen Vergleichswert von 817000 Euro gekommen. Zur Berechnung konnte sich der Experte an einer großen Anzahl in seinen Augen vergleichbarer Immobilien orientieren: „Wir haben selten 19 Verkaufsfälle, die so enge Kriterien erfüllen.“ Allerdings wurden all diese Wohnungen erst in den Monaten nach Lehmanns Penthouse-Kauf im März 2015 erworben.
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