Immer mehr Neuburger treten aus der Kirche aus
Über 300 Katholiken haben in diesem Jahr der Kirche den Rücken zugekehrt. Das sind so viele wie noch nie. Dagegen ist Neuburg als Hochzeitsstadt nach wie vor beliebt. Welcher Termin nächstes Jahr besonders begehrt ist
Ginge es nach den beiden großen Kirchen in Deutschland, so dürfte Weihnachten wohl gerne öfter im Jahr sein. Denn an diesen Tagen zieht es die Menschen in Scharen in die Gotteshäuser – anders, als an den meisten anderen Tagen im Jahr. Der katholischen und evangelischen Kirche laufen die Mitglieder davon. Das ist nicht neu. Doch im vergangenen Jahr hat es die Katholiken besonders hart getroffen: Etwas mehr als 216.000 Menschen haben ihren Austritt erklärt. Für die katholische Kirche ist das die zweithöchste Zahl an Austritten seit 30 Jahren. 2014 erreichte sie nach dem Skandal um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst den bisherigen Höchststand von 217.716. Die evangelische Kirche verlor vergangenes Jahr sogar 220.000 Mitglieder.
Die deutschlandweiten Zahlen spiegeln sich auch in der Neuburger Bilanz wieder. Dort sind 311 Menschen aus der Kirche ausgetreten – so viele wie noch nie. 2018 waren es noch 259, im Jahr zuvor 203. Schon seit einigen Jahren, so ist aus der Statistik des Neuburger Standesamtes herauszulesen, geht die Zahl der Kirchenaustritte nach oben. Der Trend setzte vor zehn Jahren ein: Waren es zwischen 1996 und 2009 meist um die 100 Austritte pro Jahr, schoss die Zahl 2010 schon auf 181. Seitdem nehmen die Austritte – von einigen Ausnahmen abgesehen – stetig zu. Die Gründe dafür werden im Standesamt nicht erfasst. Sachgebietsleiter Markus Riedlberger hört aus den ein oder anderen Gesprächen aber heraus, dass die Mehrheit der Austretenden die Kirche als nicht mehr zeitgemäß empfinden und/oder mit dem „Bodenpersonal“ nicht zufrieden sind. Missbrauchsskandale werden ebenfalls als Grund genannt. Dagegen sei die Kirchensteuer heute nur noch ein untergeordnetes Argument.
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