Corona-Hilfen: In Ingolstadt stand ein Imbissbetreiber vor Gericht
Plus Bislang sind viele Millionen Euro an Corona-Hilfen in die Region geflossen. In einigen Fällen landen sie aber in falschen Händen. Jetzt stand ein Imbissbetreiber in Ingolstadt vor Gericht.
Sechs Tage in der Woche steht der Mann in seinem Imbiss. Elf Stunden jeden Tag. Er verkauft dort Currywurst, Burger, Getränke. Die Leute kaufen in den Geschäften ringsum ein und machen dann, vollbepackt mit Taschen und Tüten, eine kleine Pause am Imbisswagen des Mannes. Der Wagen steht dort, wo viele Menschen vorbei kommen, vor allem samstags. Das Geschäft reicht, „um einigermaßen über die Runden zu kommen“. Das sagt Jörg Gragert. Er ist der Verteidiger des Imbissbetreibers. Denn dieser musste sich vor Kurzem vor Gericht verantworten. Der Grund: Er hat Coronahilfen kassiert und sie nicht rechtmäßig verwendet.
Der Angeklagte hatte mit den Coronahilfen teils seine privaten Schulden bezahlt
Von einem Tag auf den anderen war Deutschland im vergangenen Frühjahr im Lockdown. An den Imbiss kamen nur noch wenige Menschen, das Geschäft brach ein. Im März und April hatte der Betreiber kaum noch Einnahmen, teilweise machte er Verlust. Wie so viele andere Unternehmer beantragte auch er staatliche Corona-Hilfen. Erhalten hat er insgesamt 9000 Euro. Doch anstatt sie gänzlich dafür zu verwenden, seine laufenden betrieblichen Kosten zu decken, investierte er sie anderweitig: Er kaufte sich ein Auto und zahlte damit einen Teil seiner privaten Schulden ab. Denn davon hat er eine ganze Menge. So an die 80.000 Euro, schätzt er selbst. Eine Privatinsolvenz steht bevor. Aber es stimmt nicht, sagt Anwalt Gragert, dass sein Mandant „wegen der Schulden sowieso hätte schließen müssen“. Heißt: Er habe die Coronahilfen durchaus gebraucht, immerhin habe er damit auch die Raten für seinen Imbisswagen abgestottert. Aber eben nicht nur. Was er vor Gericht auch zugegeben hat. Und das war nicht rechtens.
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