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Ingolstadt: Wildtierverbot: Circus Krone soll nicht nach Ingolstadt kommen

Ingolstadt

Wildtierverbot: Circus Krone soll nicht nach Ingolstadt kommen

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    Sie sind eine der Attraktionen des Circus Krone: die Löwen mit Dompteur Martin Lacey (hier ein Bild ein Auftritt in München).
    Sie sind eine der Attraktionen des Circus Krone: die Löwen mit Dompteur Martin Lacey (hier ein Bild ein Auftritt in München). Foto: Tobias Hase, dpa (Archivbild)

    Rechts und links hatten sich die Tierschützer und Tierrechtler vor dem Eingang des Rathauses hingestellt. Und so mussten alle Stadträte, die an der Sitzung am Donnerstag teilgenommen haben, durch das Spalier der Demonstranten gehen. „Tiere sind keine Zirkusnummer“, stand auf den Protestplakaten oder, neben dem Bild eines Tigers: „Du lachst, ich leide.“ Dreieinhalb Stunden später hatten die Stadträte zu entscheiden, ob sie sich dafür stark machen wollen, dass Zirkusse mit Wildtieren künftig nicht mehr auf städtischen Grundstücken wie dem Volksfestplatz auftreten dürfen. Die Entscheidung fiel denkbar knapp aus: 24 Mitglieder sprachen sich für einen Antrag der Grünen-Fraktion aus, 22 dagegen. Dieser Antrag sieht vor, dass die Stadt den Volksfestplatz umwidmen soll. Und zwar dahingehend, dass auf dieser Fläche ein Wildtierverbot gelten soll. Die Grünen argumentieren nicht nur mit dem Tierschutz, sondern auch mit Sicherheitsaspekten. Was, wenn eines der Tiere ausbüchst mitten in der Stadt?

    Circus Krone: Löwen und Tiger wären in Ingolstadt mit von der Partie

    Konkret ging es am Donnerstag um den Circus Krone. Der hat vor, ab 2019 fünf Jahre lang für jeweils rund drei Wochen mit seinem Weihnachtscircus auf dem Volksfestplatz zu gastieren. Mit im Gepäck hätte er dann nicht nur viele Artisten und Tiere wie beispielsweise Pferde, sondern auch Löwen und Tiger. Bedingung des Zirkusses war es nämlich, auch Wildtiere in der Manege auftreten zu lassen. Aufgrund der kalten Witterung würden allerdings keine Elefanten mit von der Partie sein.

    Die Meinungen im Stadtrat gingen weit auseinander, immer wieder war die Rede von einer moralischen Entscheidung. „Wir treffen mit dem Circus Krone den Falschen“, argumentierte Dorothea Soffner (UDI). Der Zirkus habe bislang immer alle tierschutzrechtlichen Vorgaben eingehalten, was auch das Veterinäramt bestätigt hat. Dieser Meinung schloss sich Franz Liepold (CSU) an: „Der Circus Krone weiß wirklich, wie er mit seinen Tieren umzugehen hat.“ Und wie manch anderer fühle er sich als Stadtrat nicht für eine solch weitgehende Entscheidung zuständig. Das wäre Aufgabe des Gesetzgebers, wurden einige Stimmen laut.

     "Die Zeit, wo Elefanten Fußball spielen, ist endgültig vorbei"

    Doch die Mehrheit des Gremiums teilte diese Ansicht nicht. „Die Zeit, wo Elefanten Fußball spielen, ist endgültig vorbei“, so Jürgen Siebicke (BGI). Karl Ettinger, FDP-Stadtrat und Vorsitzender des Ingolstädter Tierschutzvereins, forderte dazu auf, „sich von den nostalgischen Dingen freizumachen“, die manch einer aus Kindertagen mit einem Zirkus verbinde. Christian Höbusch von den Grünen, der den Antrag eingebracht hatte, verwies auf eine Stellungnahme der Regierung von Oberbayern, der zuständigen Rechtsaufsicht. Bereits Ende vergangenen Jahres hatte sie laut Höbusch zum Ausdruck gebracht, dass sie eine Umwidmung des Volksfestplatzes wohl nicht beanstanden würde.

    Welche Folgen die Entscheidung des Stadtrats allerdings tatsächlich haben wird, ist aktuell noch nicht klar. Womöglich müssen in den kommenden Monaten die Gerichte entscheiden, ob der Beschluss tatsächlich umgesetzt werden kann.

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