Stadtwerke: Richard Kuttenreich spricht Klartext
Bei den Stadtwerken sollen „chaotische Zustände“ herrschen. Die
Nach der Kündigungswelle stehen die Neuburger Stadtwerke und insbesondere Werkleiter Richard Kuttenreich massiv in der Kritik. Wie konnte es zum enormen Schuldenstand von mehr als 60 Millionen Euro kommen? Und wieso müssen wieder nur die „Kleinen“ für die Entscheidungen – oder waren es doch Fehler – der „Großkopferten“ büßen? Das fragen sich Betroffene und ein Großteil der Öffentlichkeit.
Zum Teil machen die Menschen ihrem Ärger in Leserbriefen Luft, andere schimpfen an Stammtischen. Werkleiter Richard Kuttenreich sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt, bezeichnet seine Stadtwerke trotz Schulden als „Juwel“. „Nur weil wir die notwendigen Entscheidungen gegen den Willen Einzelner durchsetzen, sind wir noch lange nicht chaotisch unterwegs!“, findet er. Zu den Vorwürfen, die ihn persönlich betreffen, sagt er: „Es ist zur Zeit scheinbar modern, Menschen zu diskreditieren (...) und das meist substanzlos oder mit mangelhaftem Hintergrundwissen. (...) Wir haben mit vielen Akteuren zu tun, die der Auffassung sind, dass sie überall mitreden müssen und es selbstverständlich besser können. Meine Devise lautet: Wann immer man mit Menschen umgeht, sollte man dies mit dem gehörigen Respekt tun.“
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Werkleiter Professor Richard Kuttenreich mag sich darüber echauffieren, dass er von aus seiner Sicht nicht kompetenter Seite ("von den Stammtischen") kritisiert wird. Dass ihm das Gutachten einer renommierten Wirtschaftskanzlei einen deutlichen Personalüberhang attestiert kann er aber nicht so einfach wegwischen. Einer, der an der Uni Augsburg Betriebswirtschaftslehre lehrt und Studenten Grundlagen der Kostenkalkulation vermittelt, kann sich da nicht so einfach mit einem Schulterzucken aus der Verantwortung nehmen.
Selbstkritik ist aber nicht seine Sache. Stets sind Fehler die Fehler der anderen, der vorigen Geschäftsleitung, der Stadt, die die früher gemachten Investitionspläne zum Thema Nahwärme (130 Millionen) noch nicht einmal annähernd erreicht hat. Er sieht sich als Opfer einer Schmutzkampagne gegen ihn. Tatsächlich aber sind die Opfer seiner Entscheidungen die Stadt Neuburg und die Bürger, denen die fehlgeleiteten Personalentscheidungen Millionen gekostet haben. Die Entwicklung der Kosten im Personalbereich wurde 2016 öffentlich kritisch betrachtet und wohl intern bereits zu einem viel früheren Zeitpunkt. Richard Kuttenreich blieb davon unbeeindruckt und stellte weiter Personal ein, etwa um den Bereich Car-Sharing zu entwickeln. Jahre danach verfügen die Stadtwerke über einen Transporter, ein E-Fahrzeug, ein E-Fahrrad und einen E-Roller und nicht einmal die Stadt selbst macht davon Gebrauch.
Fürst Potjomkin wäre stolz auf einen, dem es gelingt hinter solchen Fassaden versteckt Geld in großem Stil zu verpulvern.
Meine Ansicht: Der Werkleiter ist unbelehrbar und damit untragbar. Wenn es angesichts der erwiesenen Fälle von Missmanagement in den Stadtwerken keine Konsequenzen gibt muss der Bürger diese per Wahl einfordern. Und da geht es um den Posten des Oberbürgermeisters der Stadt.
Norbert Specht