Großes bei Kleinen Konzerten
Madrigalchor bietet beeindruckende musikalische Reise
Im Rahmen der „Kleinen Konzerte“ feierte der Neuburger Madrigalchor sein 40-jähriges Bestehen mit einem Auftritt, der alles andere als „klein“ war. Die Seminarkirche St. Ursula konnte die Besucher mit zusätzlichen Stühlen gerade noch fassen, so groß war das Interesse der Freundes- und Fangemeinde des 32-köpfigen Chors. Klein war auch das 18-teilige Programm nicht. Und die Ansprüche der ausgewählten Literatur waren fast durchwegs hoch.
Annette Lang und Vorstand Michael Schmid führten mit witzigen Dialogen durchs Programm und erinnerten zunächst an die Wurzeln des Chors. Mit „Kommt Ihr G’spielen“ eröffnete der Chor den Abend mit der Heiterkeit der Renaissance-Madrigale. Vor der Falschheit der Maidlein warnt Caspar Othmayr in „Hüt’ du dich!“, das der Chor gestenreich untermalte. Der geistliche Part des Konzerts begann mit einem schlichten „Vater unser“ des einstigen pfalzgräflichen Hoforganisten Jakob Paix. „Wer bis ans Ende beharrt“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy erinnerte an ein Baringer Kirchenkonzert mit dem Neuburger Liederkranz und Kaminskis ergreifende Vertonung des 130. Psalms „Aus der Tiefe ruf ich Herr zu dir“ an einen Besuch in Bad Abbach bei Pfarrer Braun. Beide Chorwerke verlangen hohe Konzentration, genaue Intonation und punktgenaue Abschlüsse – Gabriella Lay führte den Chor sicher über die schwierigen Stellen und ließ keine Zweifel darüber aufkommen, dass der Chor den hohen Ansprüchen gewachsen ist. Dass auch ein einfaches Volkslied wie „Es führt über den Main“ durch eine überlegte Darbietung spannend wirken kann und Walther von der Vogelweides „Sängers Klage“ 800 Jahre später immer noch stimmig ist, bewies der Madrigalchor mit sichtbarer Leichtigkeit. Zungenbrecherische Fremdsprachen wie ungarisch und polnisch lernte der Chor nicht nur wegen der Reisen, sondern auch, weil Gabriella Lay Ungarin ist und Zoltán Kodály liebt. Mit dem temporeichen „Turót eszik a cigány“ erinnerte man an die Chorreise nach Budapest, ein gewaltiger Schlussakkord setzt dabei eine Marke. Mit weiteren Madrigalen spannt sich der Bogen wieder zum Schloßfest.
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