Ein Angeklagter mit „Helfersyndrom“?
Im Mordprozess am Landgericht bieten sich die Verhältnisse immer komplizierter dar
Für die Mutter von Anastasia M. ist es besonders hart. Denn vor dem Landgericht Ingolstadt ist sie nicht nur Tag für Tag mit dem grausamen Tod ihrer Tochter konfrontiert. Sie muss im Mordprozess zudem Dinge über ihr Kind, aus ihrem Umfeld, ihrem Leben hören, von denen sie nichts ahnte. „Für mich war sie immer meine Tochter. Was ich hier gehört habe, das wusste ich nicht. Das mit den Drogen. Und alles. Wenn das stimmt.“
So sagte es die Mutter, als sie gestern selbst im Zeugenstand vor das Schwurgericht trat. In den vergangenen Wochen hatten verschiedene Freunde, Bekannte, Ex-Affären in ihren Aussagen ein ambivalentes Bild der 22-jährigen Ermordeten gezeichnet. Die hatte zuletzt in einem zweifelhaften Umfeld und in wechselnden Verhältnissen gelebt. Diese hatten der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen nicht erleichtert und erschweren nun dem Gericht die Suche nach der Wahrheit erheblich. Es gibt in der Beweisaufnahme des umfangreich angelegten Indizienprozesses eine Menge Unklarheiten, verschiedene Männer tauchen auf, die theoretisch auch ein Mord-Motiv hätten haben können. Denn die hochschwangere junge Frau hatte vor ihrem Tod im November 2015 mindestens zwei von ihnen glauben gemacht, der Vater des ungeborenen Kindes zu sein. Zudem hatte es zuletzt eine besonders unglaubwürdig erscheinende Aussage und die vorläufige Festnahme eines Zeugen noch im Gerichtssaal gegeben. Der Mann ist inzwischen wieder auf freiem Fuß, wird aber wohl erneut aussagen müssen. An seiner Aussage hängt das nicht ganz plausible Alibi des tatsächlichen Kindsvaters für die Tatnacht.
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