
Stadt darf sich nicht auf dem Schloss ausruhen
Plus Die Stadt Neuburg ist ein beliebtes Ziel für Touristen. Aber alleine auf dem Schlossfest und den historischen Gebäuden sollte sich die Stadt nicht ausruhen.
Dass Neuburg für Kultur- und Geschichtsinteressierte ein reizvolles Ziel ist, steht außer Frage. Die Stadt kann zurückblicken auf eine lange Geschichte als Besuchermagnet. Zwar erinnert an den Kneipp-Ort der 20er Jahre heute nur noch eine Büste. Aber die Menschen kamen und kommen noch immer in die Stadt an der Donau und machen „Ah“ und „Oh“ wenn sie das Schloss erblicken oder sich der Karlsplatz vor ihnen auftut. Alles schön und gut. Darauf darf sich eine Stadt aber nicht ausruhen.
„Wir haben auch das Schlossfest“, mag jetzt der ein oder andere sagen. Eine wertvolle und traditionelle Veranstaltung. Aber innovativ, kreativ, jung geht anders. Als Neu-Neuburgerin versuche ich seit einigen Monaten Freunde und Bekannte aus der Bundesrepublik zu einem Besuch zu überreden. Zumindest in meiner Generation, sprich bei Leuten so um die 30, locke ich mit dem Schloss niemanden in den äußeren Zipfel Oberbayerns. Mit der Donau kriege ich sie fast immer.
Städte wie Wien oder Landsberg machen es vor
Der Fluss hat schon in seiner jetzigen Form eine große Anziehungskraft – und man könnte sich noch so viel mehr vorstellen. Andere Städte wie Wien oder Landsberg machen es vor. Die Donau läuft als Gewässer auch nicht Gefahr, einzustauben. Wenn Menschen, die schon lange hier leben erzählen, dass es früher schon Donaufeste, Open-Air an der Donau, Jazz-Festival am Fluss, Donaubühne und, und, und gegeben hat, passieren zwei Dinge: Erstens denke ich: blödes Corona.
Und der zweite Gedanke gleich hinterher: Schade, das klingt ziemlich gut. Warum haben es solche Events nicht langfristig in den Neuburger Veranstaltungskalender geschafft? „Man hat ja das Schlossfest.“ Ja, aber nur weil man eine gute Sache hat, heißt es nicht, dass es keine zweite und dritte geben darf.
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