Kontrastprogramm im Birdland
Zeitgenössischen Jazz gibt es am Freitag im Hofapothekenkeller zu hören, Swing wird am Samstag geboten
Das Wochenende im Neuburger Jazzkeller beginnt am Freitag mit Gebhard Ullmann. „Basement Research“ lautete der Name des ersten Projektes des Berliner Bassklarinettisten/Tenorsaxofonisten, den der große Pianist Paul Bley einst als einen der weltweit besten Improvisatoren bezeichnete. 1995 aufgenommen und veröffentlicht in New York, war es gleichzeitig der Beginn einer Zusammenarbeit, in deren Folge Ullmann nach New York zog und bis heute eine ganze Reihe hochgelobter transatlantischer Projekte in wechselnden Besetzungen initiierte. Die aktuelle besteht aus dem amerikanischen Posaunist Steve Swell, der sowohl mit Lionel Hampton wie auch mit Anthony Braxton spielte, dem Engländer Julian Argüelles, einer der interessantesten Saxofonstimmen der Gegenwart, dem Schweizer Pascal Niggenkemper, einem der renommiertesten Bassisten Europas, und dem fabelhaften US-Drummer Gerald Cleaver, der zu den wichtigsten Schlagwerkern des zeitgenössischen Jazz zählt. Behände und scheinbar anstrengungslos ziehen die fünf ihre verschlungenen Wege durch eine in freier Improvisation entstehende Klanglandschaft. Es regiert nicht der Zufall. Jeder Einzelne scheint mit einem fein justierten Kompass ausgestattet. Und plötzlich schimmert wieder ein sauber arrangiertes, groovig treibendes Thema durch - aber war das überhaupt notiert?
Weiter geht es am Samstag mit Swing. Zwei Ladies, die der eleganten wie anregenden Musikform des Swingens huldigen, teilen sich diese Leidenschaft mit zwei nicht minder versierten Gentlemen: Wenn die amerikanische Bassistin/Vokalistin Nicki Parrott und ihre klavierspielende Landsfrau Stephanie Trick mit dem italienischen Pianisten Paolo Alderighi und dem deutschen Tenorsaxofonisten und Klarinettisten Engelbert Wrobel gemeinsame Sache machen, so resultiert daraus eine weltweit einzigartige Quartett-Besetzung. Den Bösendorfer-Flügel teilen sich vierhändig Trick und Alderighi – wie so vieles im Leben, denn beide sind miteinander verheiratet. Ihr berühmter Piano-Kollege Dick Hymann lobte das Elfenbein-Ehepaar in den höchsten Tönen: „Ich liebe es, Stephanie und Paolo zusammen zu hören. Jeder für sich ist ein fabelhafter Musiker, aber zusammen spielen sie ein vierhändiges Stride-Piano, wie es noch niemand zuvor getan hat!“ Mit Nicki Parrott steht ihnen eine überragende Bassistin/Sängerin zur Seite, während der Burscheider Saxofonist/Klarinettist Engelbert Wrobel für stimmige Licks und Soli sorgen wird. Das Repertoire der Swinging Ladies + 2 reicht getreu den Titeln ihrer beiden Alben „From Joplin To Jobim“ und „From Mambo To Tango“. Und das darf man an diesem Abend ruhig wörtlich nehmen. (nr)
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