Sommerakademie in Neuburg: Sie spielen auf dem Karlsplatz
Plus Die Sommerakademie veranstaltet statt der Teilnehmerkonzerte Jours Fixes im Freien. Unter freiem Himmel auf zwei Plätzen mitten in der Neuburger Innenstadt entfaltet die Musik einen ganz besonderen Charme.
Wie so viele Veranstaltungen in diesem Jahr muss sich auch die Neuburger Sommerakademie in besonderen Zeiten besondere Lösungen einfallen lassen. Die traditionellen Teilnehmerkonzerte fielen in diesem Jahr aus, an ihre Stelle traten Jours Fixes: Drei Abende lang, von Mittwoch bis zum heutigen Freitag, treffen sich die Teilnehmer der Kurse der Alten Musik auf dem Schrannen- und auf dem Karlsplatz, um unter freiem Himmel und für jedermann zu musizieren. In wechselnden Formationen zeigten am ersten Abend insgesamt 51 Nachwuchstalente ihr Können. In diesem Jahr waren sie vor allem aus Deutschland und den europäischen Nachbarländern angereist; Musiker aus Australien und Südafrika hatten ihre geplante Teilnahme absagen müssen.
Sommerakademie Neuburg: Alte Musik erklingt in der Stadt
„Wir genießen es enorm, hier zusammen zu musizieren und zum ersten Mal seit langer Zeit wieder vor Publikum spielen zu können“, sagt Xenia Löffler, künstlerische Leiterin der Alten Musik. Was als Notlösung gedacht war, hab sich als Glücksfall erwiesen, da die Sommerakademie näher an die Neuburger heranrücke und ein breiteres Publikum erreicht werden könne. Tatsächlich versammelte sich am Mittwochabend ein gemischtes Publikum um die Musiker: Kulturbegeisterte, zufällige Passanten, Gäste in den umliegenden Restaurants, und auch der ein oder andere Anwohner saß am Fenster, um die kleine musikalische Oase im Trubel des Stadtlärms zu genießen.
Von Geige bis Barockfagott war die ganze Bandbreite der Klangwelt alter Musik vertreten, nur auf das Cembalo mussten die Zuhörer leider aufgrund der Umstände verzichten; dieses hätte sich mit dem Transport auf den kiesigen Karlsplatz nicht gut vertragen. Das tat der musikalischen Qualität aber keinen Abbruch, es ertönten kanonische Sonaten von Telemann, Purcells Chaconne und die ein oder andere Komposition von Wagenseil. Ein wenig mehr Freiheit nahmen sich die Teilnehmer in diesem Jahr, indem sie auch zeitgenössische Stücke auf das Programm hoben und auf ihren historischen Instrumenten interpretierten, wie etwa Mongo Santamarias Jazzstandard „Afro Blue“, der auf einer solistischen Viola da Gamba erklang.
Viel Charme bei den Jours Fixes der Neuburger Sommerakademie
In all das mischten sich Kirchenglocken, Brunnenplätschern und vereinzelt ein knatternder Auspuff von Vorbeifahrenden; doch die Musiker wussten auch das gekonnt zu umspielen. Bei einem Freiluftkonzert muss man einfach mit gewissen Hintergrundgeräuschen leben, und gerade diese legere Atmosphäre trug zum Charme der ersten Jours Fixes der Neuburger Sommerakademie bei.
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