Ingolstadt: Kurze Wege in der riesigen Halle

VonManfred Dittenhofer

Audi fertigt auf zwei Etagen Hinterachsen und Cockpits für den A4. Ein Blick in die neue Produktionsstätte des Ingolstädter Autobauers.

Schaut man durch die riesige neue Halle entlang der langen Fahrstraßen zwischen den Fertigungslinien, kommen einem nicht unbedingt kurze Wege in den Sinn. Genau diese aber hatte Audi im Sinn, als die Halle B an der Ettinger Straße in Ingolstadt geplant wurde. Effizienz durch Nähe. Optimierung der Abläufe durch eine neue Anordnung von Logistik und Fertigung. Auf einer Gesamtproduktionsfläche von 30000 Quadratmetern, verteilt auf zwei Stockwerke, beherbergt der Neubau die Vormontage der Hinterachsen und der Cockpitmodule für die Modelle Audi A4 und A5. Neu sind dabei nicht nur die zum Großteil automatisierten Vorfertigungslinien, sondern dass die Logistik in Wurfweite zur Produktion alle benötigten Teile, fast wie in einem Supermarkt, bereithält und an die Fertigung verteilt.

An jeweils zwei Montagelinien werden täglich im 3-Schicht-Betrieb 900 Hinterachsen und 1800 Cockpit-Module gefertigt. Dafür sind pro Schicht in der gesamten Halle nur noch 135 Mitarbeiter notwendig. Vieles läuft voll automatisiert ab. So auch der Transport der Teile. Sogenannte FFFZ, Fahrerlose Flurförderfahrzeuge, übernehmen diese Aufgabe. Ohne irgendwelche speziellen Infrastrukturmaßnahmen, wie Schleifen oder Führungslinien im Boden, finden die Fahrzeuge ihren Weg durch die Fertigung. Sechs Stundenkilometer schnell wissen sie zentimetergenau, wo sie sich befinden. Und sie laufen, lange bevor der Akku für den Elektroantrieb leer ist, auch die Ladestation eigenständig an.

Neuburg Audi Ingolstadt