Lagerbildung unterm Windrad
Schönesberg 100 Meter über dem Ort wölbt sich der tertiäre Hügelrücken westlich von Schönesberg auf 499 m ü. NN. Nach dem Willen von Josef Mayr soll dort bald ein 180 Meter hohes Windrad als weithin sichtbare Landmarke den höchsten Punkt im Kugelholz krönen. Fünf Millionen Euro möchte der Landwirt aus Ried in das ehrgeizige Energieprojekt investieren. 2,5 Megawatt Leistung werden jährlich vier Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen - soviel, wie alle Schönesberger zusammen ein ganzes Jahr lang verbrauchen. Doch das Bauvorhaben spaltet die Dorfbewohner in mehrere Lager. Auf der Bürgerversammlung am Sonntag (19.30 Uhr) im Gasthof Daferner ist deshalb für Zündstoff gesorgt.
Eine Mehrzahl der Bundesbürger sind gegen Atomkraft und regenerativen Energien gegenüber sehr aufgeschlossen. Ist aber ein solches Projekt am eigenen Wohnort geplant, scheiden sich die Geister - so auch in Schönesberg. "Einige Leute haben sich rausgehalten. Die sind für erneuerbare Energien und tun sich jetzt schwer, was gegen das Windrad zu sagen", vermutet Gemeinderätin Sofia Käfer (CSU). "Und da sind die Landwirte, die versprechen sich finanzielle Möglichkeiten. Aber über die Hälfte der Bürger hat sich engagiert und ist dagegen."
Fakt ist, Bürgermeister Günter Gamisch liegen 91 Unterschriften gegen das Bauvorhaben auf dem Tisch. Antragsteller Josef Mayr interpretiert diese Zahl naturgemäß anders. "Bei 300 Einwohnern bleiben zwei Drittel übrig, die dann für mich sind. Und wenn's ich nicht baue, dann tut's ein anderer." Mayr verweist auf ein Projekt, das derzeit im Nachbarlandkreis Aichach-Friedberg für Aufregung sorgt. Dort plant ein Investor aus Ostbayern in Gundelsdorf (Gemeinde Pöttmes) einen Windenergiepark. Für seine Anlage hat sich Mayr den Unternehmer Michael Ludwig ins Boot geholt, der am Sonntag in der Bürgerversammlung Rede und Antwort stehen wird. Der 51-Jährige aus Raisting projektiert im bayerischen Oberland mehrere Anlagen und ist Gegenwind gewohnt. Für Mayr hat er eine Wirtschaftlichkeitsprüfung am Standort im Kugelholz organisiert. Dort oben wird derzeit Wind in einer Höhe von 200 Metern gemessen. "Schließlich muss ich wissen, ob es sich überhaupt rentiert", sagt der Landwirt. Acht Wochen lang werden mittels eines speziellen Messverfahrens (Sodar) hörbare Schallimpulse gebündelt in die Atmosphäre abgestrahlt und wieder empfangen und damit Windgeschwindigkeit und -richtung gemessen.
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