„Alle Sicherungen durchgebrannt“
Der Ex-Mitarbeiter der Stadtkasse Beilngries kam mit einer ziemlich milden Strafe davon. Der Richter sagt, warum das gerecht ist. Die Stadt bleibt auf einem hohen Schaden sitzen
Mancher Betrüger, der 10000 Euro ergaunert, wandert dafür zwei Jahre in den Knast, sagte Staatsanwalt Ingo Christ. Deshalb forderte er für den ehemaligen Angestellten in der Stadtkasse von Beilngries fünf Jahre Haft. Schließlich hat der Mann über 600000 Euro veruntreut – da müsse man bei der Strafe das rechte Maß nehmen, meinte Christ.
Die erste Strafkammer am Landgericht wollte nicht nach Verhältnismäßigkeit bestrafen, wie deren Vorsitzender und Landgerichtsvizepräsident Jochen Bösl gestern bei der Urteilsverkündung sagte. Denn der 47-Jährige „ist schon gestraft“, betonte der Richter, vor sich einen gebrochenen und gesundheitlich schwer angeschlagenen Angeklagten. Der Ehemann und Vater von zwei kleinen Kindern hat ein „luxuriöses Doppelleben geführt“, sagte Bösl. Und zwar mit einem homosexuellen Freund. Die Familie wusste nichts von alledem, musste mit knapp 3000 Euro monatlich auskommen. Mit seinem Freund habe der Angeklagte hingegen „in Saus’ und Braus’ gelebt“, so der Vorsitzende: Teure Eigentumswohnung in Nürnberg, zwei Autos, Luxusreisen, Kreuzfahrten – alles verpulvert. Das Geld hat er sich von Konten der Stadt geholt.
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