Missbrauchsprozess in Ingolstadt: Verteidigerin zweifelt an Glaubwürdigkeit des Mädchens
Plus Die Anwältin des Angeklagten sagt am Landgericht Ingolstadt, dass sie nicht glaube, dass die Aussagen des Mädchens auf wahren Erlebnissen beruhen. Was die Serie "Tote Mädchen lügen nicht" damit zu tun hat.
Die Glaubwürdigkeit eines Mädchens, das Opfer von sexuellen Missbrauch geworden sein soll, in Zweifel zu ziehen, ist eine heikle Sache. Doch genau das tat Rechtsanwältin Marion Reisenhofer am Montag vor der Jugendkammer des Landgerichts Ingolstadt. Dort wird derzeit ein Prozess verhandelt, in dem einem 46-Jährigen vorgeworfen wird, ein junges Mädchen aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen mehrmals schwer sexuell missbraucht zu haben (wir berichteten). Die Vorfälle sollen sich zwischen Mai 2016 und Juli 2017 ereignet haben, als das Mädchen zwischen zehn und zwölf Jahre alt war.
Eigentlich schienen die Gutachten, die die beiden Sachverständigen bereits beim vorherigen Verhandlungstermin vorgetragen hatten, relativ klar. Eine Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, die den Angeklagten zu begutachten hatte, sagte, knapp zusammengefasst, dass es sich im vorliegenden Fall ihrer Einschätzung nach nicht um Pädophilie handle, sondern wenn, dann um Inzest. Der Mann habe versucht, seine Beziehungsprobleme mit der Mutter des Mädchens durch körperliche Nähe zur Stieftochter zu bewältigen, erklärte die Expertin vergangene Woche. Die Sachverständige, die die Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers zu prüfen hatte, kam zu dem Schluss, dass sie die Schilderungen des Mädchens aus verschiedenen Gründen als „erlebnisbasiert“, also als wahr, einstufe.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.