Mit Jazz unterwegs in Paris
Renaud Garcia-Fons entführte das Publikum im Neuburger Birdland gekonnt nach Frankreich.
„Folklore imaginaire“ bezeichnet – in Anlehnung an Béla Bartók – eine Stilrichtung des Jazz vor allem aus Frankreich, dessen reiches musikalisches Erbe in den 80ern mehr und mehr der europäischen improvisierten Musik erschlossen wurde. Nicht allein die Tradition der Musette, die schon für den Jazz Manouche der 30er Jahre – der ersten originär europäischen Spielart des Jazz – eine wesentliche Inspirationsquelle war, wird hier kreativ adaptiert und in einen lebendigen, frischen Kontext versetzt. Als einer der profiliertesten Protagonisten dieser zuweilen melancholischen, gelegentlich arabesken, stets melodiösen und variantenreichen Form der Weltmusik zeigte sich im Neuburger Birdland der französische Kontrabassist Renaud Garcia-Fons.
Der frappierend virtuose Meister einer fünfsaitigen (!) Spezialanfertigung seines Instruments feierte im hiesigen Jazzclub ein musikalisches Wiedersehen mit seiner Heimatstadt Paris. Im Trio mit David Venitucci am Akkordeon und Stephan Caracci an Vibraphon und Schlagzeug lieh er der Leichtigkeit, dem Charme und dem multikulturellen Bilderreichtum der französischen Metropole die Stimme seines Instruments, dem er eine faszinierende klangliche Vielfalt entlockte. Vor dem dichten rhythmischen Geflecht, das Stepahn Caracci am sehr reduzierten Schlagzeug wob, und den melodiös perkussiven Impulsen, die er dezent vom Vibraphon tropfen ließ, lieferten sich David Venituccis Akkordeon und Renaud Garcia-Fons’ Kontrabass einen wahren Sangesstreit aus betörend schönen Klängen. Unterwegs auf den „Rues Vagabondes“ entlockte zumal Garcia-Fons seinem um eine Quart nach oben erweiterten Tieftöner so viel Leben, wie es die reiche kulturelle Mannigfaltigkeit von Paris nur hergibt.
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