Mut zum Hut: Die Ute-Show
Zur Großen Modenschau kommen so viele Besucher wie nie zuvor. Es wird deutlich: Die Hutschau lebt von ihrer Erfinderin. Doch eigentlich arbeitet die Tochter immer mehr mit.
So voll war es noch nie, schätzt „Mut-zum-Hut“-Initiatorin Ute Patel-Mißfeldt und sieht sich begeistert in der Großen Dürnitz des Neuburger Schlosses um. Die Große Modenschau ist jedes Jahr der Höhepunkt der Hutschau – nicht zuletzt wegen der Geschichten und Lebensweisheiten, die die Künstlerin bei ihrer Moderation zum Besten gibt.
Mut zum Hut: Ute Patel-Mißfeldt erntet viel Applaus
Es ist kurz vor 14.30 Uhr. Gebannt sitzt das überwiegend weibliche Publikum auf den Stühlen. Dahinter drängen immer mehr Menschen in den Saal. Dann tritt endlich Ute Patel-Mißfeldt auf den lila Laufsteg. Ihr Outfit (siehe Foto rechts oben) ist wie immer gewagt, doch die 78-Jährige trägt es so selbstverständlich wie andere Leute Jeans und Pullover. Eine Botschaft liegt Patel-Mißfeldt jedes Jahr am Herzen: der Aufruf zu mehr Toleranz. „Solange Sie niemanden stören und niemandem wehtun, können Sie machen, was Sie wollen!“ Wer sie auf der Straße komisch ansieht, den spricht sie direkt darauf an, erzählt die Künstlerin, die auch in ihrer Freizeit stets Mut zum Hut und zu extravaganten Kleidern beweist. Während ein Model nach dem anderen über den Laufsteg schreitet – viele davon sind Freunde, Verwandte oder Nachbarn der Moderatorin –, erzählt Ute Patel-Mißfeldt munter weiter. „Entweder Sie haben einen Hund oder einen Hut auf, Sie kommen immer ins Gespräch!“ Die Menschen lachen. „Die ist so witzig“, hört man eine Dame im Publikum flüstern, die dem Anlass entsprechend selbst einen schicken Hut trägt. Auch speziell für die Männer, die sich vergeblich gewehrt haben, ihre Frauen auf die Hutschau zu begleiten, hat Patel-Mißfeldt einen Rat: „Meine Herren, Sie können das lassen. Wenn wir etwas wollen, haben Sie keine Chance.“ Zwischendurch werden ihre Aussagen wieder etwas tiefgründiger. Über Regeln, die keinen Sinn machen, soll man sich hinwegsetzen: zum Beispiel, dass Lila – Ute Patel-Mißfeldts Lieblingsfarbe – nichts für Kinder sei oder dass der Mann immer größer sein müsse als die Frau. Sich selbst bezeichnet die 78-Jährige als „Hut-Fetischistin“. „Das ist schon krank“, gibt sie zu. Mindestens 60 Hüte besitze sie, von denen sie jeden einzelnen über alles liebt. Je nach Höhe des Modells müsse sie teilweise wie eine Limbo-Tänzerin ins Auto steigen. Wieder lachen die Zuschauer. Am Ende erntet Ute Patel-Mißfeldt tosenden Applaus. Als sie vom Laufsteg tritt, gehen einige der Zuschauer auf sie zu. „Ich wollte nur mal Ihre Hand schütteln“, sagt eine Frau und greift nach Patel-Mißfeldts Arm. Eine andere erzählt ihr aufgeregt: „Ich war vor Jahren in ihrem Seidenmalkurs und wollte sie einfach mal wieder sehen.“ Dann kommt eine Bekannte vorbei: „Ute, du warst so wunderbar!“
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