
Anton Wagner: Abschied von einem engagierten Seelsorger

Plus Pfarrer Anton Wagner ist am Mittwoch im Alter von 86 Jahren verstorben. Seine Spuren in der Gemeinde bleiben sichtbar. Weggefährten erinnern sich an sein Engagement.
Pfarrer Anton Wagner ist den Königsmoosern nicht nur als Bauherr der beiden katholischen Pfarrkirchen St. Josef Klingsmoos und St. Joseph Untermaxfeld in Erinnerung geblieben, sondern vor allem als engagierter Seelsorger. Jetzt ist der beliebte Pfarrer, der von 1976 bis 1988 in Königsmoos wirkte, am Mittwoch, 29. Juli, eine Woche nach seinem 86. Geburtstag, verstorben.
Geboren 1934 in Lechhausen, absolvierte der junge Mann zunächst eine Elektrikerlehre und war als Entwicklungshelfer in Rhodesien tätig. Dort entstand sein Wunsch, Priester zu werden. Am 23. Juni 1974 wurde Wagner als 40-Jähriger zum Priester geweiht und zunächst als Kaplan in Memmingen eingesetzt. Am 1. September 1976 trat er die Stelle als Pfarrvikar in Ludwigsmoos an. Zehn Monate später, zum 1. Juli 1977 wurde Wagner zum Pfarrer für Ludwigsmoos ernannt.
Anton Wagner bewies große Menschlichkeit und Flexibilität
Pfarrherr in Untermaxfeld war seit März 1926 Pfarrer Ferdinand Wachter. Nach dessen Tod am 5. Juli 1981 übernahm Wagner die Verantwortung für St. Joseph Untermaxfeld komplett. Klingsmoos war zu jener Zeit noch keine eigenständige Pfarrei, sondern eine sogenannte Expositur, wie Gusti Schmid sich erinnert. „St. Josef wurde erst in Pfarrer Wagners Zeit zur Pfarrei“, erklärt Königsmoos’ Altbürgermeisterin, die Wagners große Menschlichkeit, sein Engagement für Kinder und seine hohe Flexibilität sehr schätzte. „Er hat die Kinder ins Pfarrhaus eingeladen und dann gab es erst etwas Religiöses, anschließend Kaba und Erdbeerkuchen“, erzählt sie.
Schmid selbst fühlte sich von ihm durch vier Abendveranstaltungen bestens auf ihre Rolle als Kommunionmutter vorbereitet. Wagners Fleiß nennt Rudi Huber, Kirchenpfleger von St. Maximilian Ludwigsmoos, neben Wagners großen Fähigkeiten als Seelsorger mit Herz als hervorstechende Eigenschaft.
Jeden Werktag hielt der Pfarrer einen Gottesdienst ab, zudem mähte er oft seinen Rasen selber und legte den Pfarrgarten mit Obstbäumen und Wegen an. Den Pfarrbrief, Bibelkreise und Seniorennachmittage hat er eingeführt und sowohl die Ministrantenarbeit intensiviert als auch die Ehrenamtlichen verstärkt eingebunden. „Es muss aus der Pfarrei kommen, lautete sein Motto“, erzählt Schmid, die sich von ihm für die Osterkerze einspannen ließ. Eine Osterkerze zu kaufen, sei ihm zu einfach gewesen, Pfarrer Wagner wünschte sich eine selbst gemachte.
Kontakt ins Donaumoos riss über all die Jahre nie ab
42 Jahre lang hat Schmid diese Aufgabe übernommen - noch lange nach Wagners Versetzung anno 1988 nach St. Pankratius, Augsburg. Anschließend wirkte der gebürtige Lechhausener bis zu seiner Emeritierung 2004 in Scheuring. Als Ruhestandspfarrer war er in der Pfarreiengemeinschaft Bliensbach seelsorgerisch tätig, ehe er von 2011 bis 2019 die Wallfahrtsseelsorge an der Kobelkirche in Westheim übernahm.
Der Kontakt ins Donaumoos riss über all die Jahre nie ab, immer wieder wurde Wagner von seinen früheren Pfarreiangehörigen besucht und in die alte Heimat eingeladen. So zelebrierte er unter anderem den Gottesdienst des Frauenbundes zu dessen Feier zum 25-jährigen Bestehen. Aufgrund der aktuellen Corona-Bestimmungen finden Requiem und Beisetzung von Ruhestandspfarrer Wagner im engen Kreis statt.
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