Alle dürfen, sie nicht: Tätowierer in Neuburg sind wütend über bayerischen Sonderweg
Plus In ganz Deutschland dürfen die Tätowierer wieder arbeiten. In Bayern bleiben die Studios jedoch weiterhin geschlossen. Über Frust, Unverständnis und existenzielle Krisen in der Neuburger Region.
Als vor kurzem vom Bund-Länder-Treffen beschlossen wurde, dass alle körpernahen Dienstleistungsbetriebe unabhängig vom Inzidenzwert wieder öffnen dürfen, haben auch die Tätowierer in Neuburg aufgeatmet. Für Bayern wurden die Hoffnungen jedoch kurz darauf durch eine Entscheidung des Gesundheitsministeriums wieder enttäuscht. Hier sind die Studios noch immer geschlossen. Dementsprechend hoch ist der Frust und das Unverständnis unter den bayerischen Tätowierern.
Im November noch hat er ein zweites Studio eröffnet, nun arbeitet Dominik Schumacher seit drei Monaten in einem Handelslager in Ingolstadt, um nicht Hartz IV beantragen zu müssen. Irgendwie muss der Vater eines Kindes ja Brot auf den Tisch bekommen. Dabei habe er sich die Selbstständigkeit über Jahre hinweg aufgebaut. „Was momentan passiert? Wir werden ausgeblutet“, sagt er verbittert. Seit 6. März läuft eine Online-Petition an den Bayerischen Landtag, die gut zehn Tage später bereits die Marke von 20.000 Unterschriften geknackt hat. Darin heißt es „Eine medizinische Begründung für die Schlechterstellung gibt es nicht, bei entsprechenden Hygienekonzepten ist die Ansteckungsgefahr nicht größer als bei Nagelpflege oder Haare schneiden.“
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Die Diskussion ist geschlossen.
Tätowieren ist weder System relevant, gesund, noch aus meiner maßgeblichen Sicht besonders ästhetisch.
Andererseits haben sie Tätowierer wie jeder andere schon nach dem Grundgesetz ein Recht auf die Ausübung ihres Berufes. Öffnen, jetzt! Alles andere ist grundrechtswidrig und eine grundlose Diskriminierung.
Diese planlosen Entscheidungen am Gesetz vorbei müssen aufhören. Das ist ja wie in Bananastan.