Als Bikinis aus Neuburg die Welt eroberten
Den wenigsten ist das Goldfisch-Werk ein Begriff. Mit seinen Designs begeisterte es in den 50ern. Jetzt soll seine Bademode in einer Ausstellung gezeigt werden.
Monokini, Scrunch-Bikini, String-Bikini. Die Bademode wird immer vielfältiger. Und freizügiger. Das war nicht immer so. In den 1940er Jahren waren bereits einfache Bikinis regelrechte Aufreger und riefen Sittenhüter auf den Plan. In der katholischen Provinz Neuburg ließen die knappen Stoffe kirchliche Moralhüter reihenweise ihre Zeigefinger heben. Über Konfessionsgrenzen hinweg forderten sie von der Stadt eine rigide Badeordnung, die bloß nicht zu viel Haut erlaube. Fleischeslust, Sünde, so war das damals. Gleichzeitig wurde in jenen Jahren von den Goldfischwerken in Neuburg Bademode produziert, die sich von zu viel Stoff und damit von genau jenem Konservatismus frei machte: Modelle mit internationalem Flair für ein großstädtisches Publikum.
Jürgen Kraft ist Bademodensammler und nicht nur von der Geschichte der Goldfischwerke fasziniert, die in der Adalbert-Stifter-Straße auf dem heutigen Areal der Firma Weigert standen. Das Faible für historische Bademode begann bei dem 56-jährigen Mann von der Ostseeinsel Usedom mit einem alten Badeanzug seiner Oma. „Oh Gott, was für ein hässliches Teil!, dachte ich am Anfang“, erzählt er. Eine gewisse, unaussprechbare Faszination aber blieb. Bis er 1998, anlässlich des 100. Geburtstags der ältesten Seebrücke Deutschlands – der Seebrücke Ahlbeck auf Usedom – eine historische Bademodenschau sah. Mit ihr tauchte er ein in die Geschichte der Bademode, die Muster, Stoffe und Schnitte und das, was sie über die jeweilige Zeit und ihre Gesellschaft verraten.
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