Die Babyboomer kommen: Fehlt in Neuburg bald der Wohnraum für Senioren?
Plus Die „Babyboomer“ steuern auf den Ruhestand zu. Doch momentan ist nur ein kleiner Teil der Wohnungen barrierefrei, warnt die IG Bau. Auch Experten aus Neuburg sehen Handlungsbedarf.
Der demografische Wandel ist im vollen Gange. Die sogenannte „Babyboomer-Generation“ steuert auf den Ruhestand zu. Da gleichzeitig der Nachwuchs fehlt, wird die Gesellschaft immer älter, auch in der Region. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen könnte die Zahl der Menschen, die älter als 65 sind, bis zum Jahr 2035 auf 26.600 anwachsen – das sind 47 Prozent mehr als noch im Jahr 2017. Ihr Anteil an der Bevölkerung läge dann bei 26 Prozent. 2017 lag der Wert noch bei 19 Prozent. Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) vor Kurzem hingewiesen. Die Gewerkschaft beruft sich hierbei auf eine Demografie-Prognose des CIMA Instituts für Regionalwirtschaft. Hintergrund der Mitteilung: Die Industriegewerkschaft befürchtet, dass der Ausbau von barrierefreien Wohnungen für Senioren nicht mit der demografischen Entwicklung mithalten wird. Fehlt auch in der Region künftig Wohnraum für die ältere Generation?
Fehlt im Raum Neuburg bald der Wohnraum für Senioren?
Die IG Bau fordert mehr Anstrengungen bei der Schaffung seniorengerechter Wohnungen: „Lift statt Treppe, breitere Türen für Rollator und Rollstuhl, barrierefreie Duschen – nur ein kleiner Teil der Wohnungen im Landkreis ist für die rasant wachsende Generation Ü65 geeignet. Das muss sich ändern“, sagt Michael Müller, Bezirksvorsitzender der IG Bau Oberbayern. Er spricht von einer „demografischen Notwendigkeit“. Es müssten nicht nur zusätzliche Seniorenwohnungen neu gebaut werden. Auch bei der altersgerechten Sanierung bestehender Wohnungen sei der Nachholbedarf groß. „Wenn die Rentner-Generation nicht stärker berücksichtigt wird, droht vielerorts schon in einigen Jahren eine graue Wohnungsnot“, betont Müller. Dieses Problem werde bereits jetzt durch die Corona-Pandemie verschärft, weil gerade ältere Menschen einen Großteil des Tages zuhause verbringen müssten.
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