"Zu wenig informiert": Skepsis unter Pflegern im Raum Neuburg bei Impfstoffen
Plus Vor drei Monaten begann das Impfen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Wer Bilanz ziehen will, muss sich auch fragen, warum bei Pflegern die Meinungen zum Impfstoff so auseinandergehen.
Für Landrat Peter von der Grün war es ein „Tag der Hoffnung“, Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling sprach von einem „historischen Tag“. Genau drei Monate ist es her, dass mit der 94-jährigen Neuburgerin Luise Kober die Erste im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gegen das Coronavirus geimpft wurde. Einen großen Teil übernahmen von Anbeginn die mobilen Teams des Bayerischen Roten Kreuzes, die in den elf Altenheimen im Landkreis mittlerweile nahezu alle Bewohner geimpft haben. Die Teams haben auch die Pflegekräfte in den Heimen geimpft. Und wer sich hier die nackten Zahlen anschaut, wird sich – auch wenn das Problem bundesweit seit Wochen bekannt ist – unweigerlich folgende Frage stellen: Warum lassen sich vergleichsweise wenig Pflegekräfte gegen das Coronavirus impfen? In Neuburg-Schrobenhausen sind es circa 60 Prozent, betrachtet man das ganze Land, fällt dieser Wert gar auf 50 Prozent, wie eine Umfrage der Zeit ergab. Warum finden sich gerade in der Berufsgruppe, die tagtäglich mit Menschen aus der Risikogruppe zusammenarbeitet so viele Skeptiker?
In den Pflegeheimen haben die mobilen Teams des Roten Kreuzes geimpft
„Ich kann das nicht nachvollziehen und habe von Anfang an intensiv versucht, die Skeptiker zu überzeugen“, sagt Klaus Müller, Leiter des Pflegeheims St. Augustin der Barmherzigen Brüder. Erst Ende Januar hatte seine Einrichtung Schlagzeilen gemacht, weil sich fünf bereits einmal geimpfte Bewohner und zwei Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert hatten. Auch in seiner Einrichtung seien es ungefähr 40 Prozent der Pflegekräfte, die sich nicht von den mobilen Teams impfen lassen wollten. „Die meisten sagen, sie würden gerne noch abwarten. Wenn man dann aber fragt, auf was, dann wird die Argumentation dünn. Selten konkretisiert es jemand“, schildert er seine Erfahrungen. „Manche Frauen im gebärfähigen Alter haben Angst, durch eine Impfung unfruchtbar zu werden.“ Wie die gynäkologischen Fachgesellschaften jedoch klargestellt haben, entbehrt diese Angst jeglicher Grundlage.
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