Überdrehte Partnersuche im „Weißen Rössl“
Sehr schwungvoll interpretiert die Wanderoper Brandenburg in Neuburg die Operette „Im weißen Rössl“. An manchen Stellen war es dann aber doch zu viel des Guten.
Wer liebt denn nun wen? Das heillose Beziehungschaos, das sich im „Weißen Rössl“ abspielt, findet sich als kunterbuntes Bühnenspektakel im Neuburger Stadttheater wieder. Bei der Inszenierung der Wanderoper Brandenburg unter der Regie von Claus Jürgen Frankl gibt es neben den schwungvollen Gesangsstücken auch schrille Kostüme und waghalsige Tanzeinlagen zu bewundern. Ob zum Schluss jede Liebschaft ein glückliches Ende findet, hängt dabei ganz vom Kaiser ab.
Der Hahn kräht. Es ist Zeit aufzustehen und das „Weiße Rössl“ zu öffnen. Schließlich wartet das Neuburger Publikum schon gespannt auf das Singspiel von Hans Müller. Ein aufwendiges Bühnenbild, das den Darstellern ein Spiel auf drei Ebenen ermöglicht, führt die Zuschauer in das österreichische Salzkammergut am Wolfgangsee. Wer sich gefragt hat, was die Menschen im „Weißen Rössl“ wohl am meisten beschäftigt, erhält gleich am Anfang die Antwort: Als die mannstolle Briefträgerin Kathi (Julia Domke) davon singt, welche Burschen ihr so gefallen, wird klar, dass hier jeder Topf auf der Suche nach einem Deckel ist. Das Wirrwarr um das Gefühlsleben der Protagonisten beginnt schon bei der Rössl-Wirtin Josepha (Antje Bornemeier). Zwar wird sie von ihrem Kellner Leopold (Herman Wallén) umgarnt, hat aber selbst nur Augen für den schicken Anwalt Dr. Siedler (Jan Reimitz) aus Berlin. Der möchte aber lieber die hübsche Ottilie (Julia Domke) um den Finger wickeln, die mit ihrem Vater, dem Geschäftsmann Giesecke (Bernd Gebhardt), im „Weißen Rössl“ Urlaub macht. Wem nicht jetzt schon der Kopf von soviel Liebeleien raucht, der kann über die zaghafte Annäherung zwischen Klärchen (Marie-Audrey Schatz) und dem hübschen Sigismund (Sören Ergang) schmunzeln. Das lispelnde Mädchen und der junge Mann mit Halbglatze, beide zwischendurch mal ganz in Karo gekleidet, machen sich zunächst über die kleinen Schönheitsfehler des jeweils anderen lustig, um dann zu entdecken, dass sie gerade deshalb so hervorragend zueinander passen. Mit viel Humor und schnippischen Wortwitzen werden auch die anderen Beziehungsirrfahrten präsentiert. So dichtet Leopold das Liebeslied zwischen Ottilie und dem Anwalt, den der Kellner zutiefst verachtet, kurzerhand um und schmettert inbrünstig: „Die ganze Welt ist himmelblau, wenn ich ihm eins auf’s Auge hau.“
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