Mit der Motorsäge der Kunst an den Kragen
Der Neuburger Künstler Rainer Röschke hat einen Teil seiner Werke zerstört. Welche Alternativen er zum Verbrennen gefunden hat.
Es riecht nach Rauch auf dem Gelände der Ideenwerkstatt Kreut. Die Flammen lodern. Doch es sind nicht die Kunstwerke von Rainer Röschke, die da brennen, sondern ganz normale Holzscheite in einem Lagerfeuer. Der Neuburger Künstler hatte an diesem Wochenende zur Einwegausstellung geladen, allerdings war ihm das Verbrennen kurzfristig von der Gemeinde Oberhausen untersagt worden, weil sich ein Bürger beschwert hatte (wir berichteten). Nun fand der Künstler andere Wege, seine Werke zu zerstören – unter den Augen vieler Neugieriger und Fans.
Immer wieder nimmt Röschke ein Bild oder eine Skulptur in die Hand, wirft einen kritischen Blick darauf und hält es dann in die Höhe. „Hat jemand Interesse?“, fragt er in die Menge. Meldet sich niemand zu Wort, greift der 61-Jährige ohne Zögern zum Beil oder zur Motorsäge. Manche Bilder zerreißt oder zerbricht er einfach mit bloßen Händen. Ab und zu lässt er sich auch von jemandem aus dem Publikum helfen. Die Zuschauer sehen ihm mit bangen Blicken zu. Dann ist ein ehemaliger, quadratischer Spiegel von Ikea dran. Typisch Röschke ist er mit gelben, roten und orangen Leuchtfarben bemalt. Da fangen die Besucher an zu bieten: 30, 40, 50 Euro – schließlich wird das Bild für 100 Euro verkauft und ist gerettet. Andere Werke zerstört der Künstler Stück für Stück, präsentiert sie dem Publikum immer wieder und wartet auf Angebote. So auch bei einem Bild, das Oberbürgermeister Bernhard Gmehling in jungen Jahren zeigt. „Vielleicht wird er erträglicher, wenn wir ihn kleiner machen“, sagt Röschke und lacht. Und tatsächlich erbarmt sich irgendwann eine Frau zum Kauf, als nur noch Gmehlings Gesicht übrig ist. Was der Künstler nicht mehr brauchen kann, schmeißt er in einen schwarzen Mülleimer, von vereinzelten Werken hebt er aber auch Teile auf, um sie später wiederzuverwerten.
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