ÖPNV-Ausbau verschlingt weitere Kosten
Im Herbst soll er endlich Realität werden – der einheitliche Tarif in der ganzen Region. Doch bis dahin muss der Landkreis nochmals 167000 Euro bezahlen.
Am Ende war eine Sitzungsunterbrechung notwendig. Landrat Roland Weigert zitierte die Fraktionsführer zu sich, um ihnen unter Ausschluss der Öffentlichkeit jene Hintergründe für die „exorbitante Kostensteigerung“ zu erklären, über die er öffentlich nicht sprechen darf. Eine Stunde lang war zuvor über den Regionaltarif gesprochen worden, der das Bus- und Bahnfahren in den Landkreisen Neuburg-Schrobenhausen, Eichstätt, Pfaffenhofen und der Stadt Ingolstadt zu einem einheitlichen Tarif möglich machen soll. Die gute Nachricht: Der Abschluss stehe kurz bevor, machte der Geschäftsführer des Zweckverbands der Verkehrsgemeinschaft Region Ingolstadt, Robert Frank, den Kreisräten am Donnerstag in der Kreisausschusssitzung Hoffnung. Am 1. September soll der Startschuss sein – endlich, nach zehn Jahren Diskussion und Arbeit. Die schlechte Nachricht: Der Verband braucht auf den letzten Metern noch mal Geld. Viel Geld. Es geht um eine Nachforderung von insgesamt knapp 670.000 Euro, die insbesondere für zusätzliche Beratungsgespräche mit den insgesamt 23 Bus- und Bahnunternehmern notwendig sind, wie Frank sagte. Damit muss jedes der Verbandsmitglieder – und damit auch Neuburg-Schrobenhausen – zusätzlich 167000 Euro auf den Tisch legen. Die außerplanmäßigen Ausgaben begründet Frank so: Es hätten sich zuletzt rechtliche Fragen seitens der Konzessionäre ergeben, die nicht geplant gewesen seien, aber zwingend einer Klärung durch die vom Zweckverband eingesetzten Fachleute bedurft hätten. „Die Mittelnachforderung ist unangenehm, aber manchmal lässt sich das nicht vermeiden“, stärkte Landrat Roland Weigert dem Geschäftsführer den Rücken.
Dem blieb allerdings Gegenwind seitens der Mandatsträger nicht erspart.Matthias Enghuber (CSU) etwa wollte keine weiteren Gelder ausgeben, ohne nicht ein brauchbares Zwischenergebnis gesehen zu haben. In diesem Punkt war er sich mit Theo Walter (Grüne) einig, der sagte: „Es ist eine sehr unangenehme Geschichte, so viel nachzahlen zu müssen, ohne zu wissen, was man dafür bekommt.“ Auch OB Bernhard Gmehling (CSU) war von den außerplanmäßigen Kosten wenig begeistert – zumal er „die Nachricht, dass der Durchbruch unmittelbar bevorsteht, schön öfter gehört habe“. Maria Lang (Freie Wähler) setzte gar verbal Robert Frank das Messer auf die Brust: „Der Gemeinschaftstarif sollte schon im Herbst 2017 eingeführt werden. Wenn das jetzt nichts wird...“. Die nicht zu Ende formulierte Drohung wurde just von Weigert gerügt.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.