
Stepperger unterstützen Kirchenbau in Indien

Pater Biju ist wegen seiner freundlichen Art beliebt. Warum Pater Biju in seiner Heimat ein neues Gotteshaus bauen möchte.
In Stepperg und der Pfarreiengemeinschaft Urdonautal ist Pater Biju Merryvilla kein Unbekannter. Nachdem er 2011 seine Studien in Rom beendet hatte, knüpfte er als Urlaubsvertretung mit den Gläubigen in der Pfarreiengemeinschaft erste Bekannt- und Freundschaften und kehrte danach wieder nach Indien zurück. Doch für die Stepperger gehört er einfach zur Urlaubszeit und erfüllt das ansonsten verwaiste Pfarrhaus alle Jahre im August mit Leben. In diesem Jahr betreut er bereits zum neunten Mal als Urlaubsvertretung die Pfarreien und ist wegen seiner freundlichen und umgänglichen Art bei den Gläubigen sehr beliebt.
Inzwischen hat sich der Aufgabenbereich des Paters in seiner Heimat erheblich vergrößert. Seit November 2015 ist er im Pastoralzentrum Aghanpur in der indischen Diözese Jagdalpur als Direktor und ebenso in der dazugehörigen Pfarrei Aghanpur als Priester tätig. Seine Pfarrei besteht derzeit aus etwa 380 Gläubigen in 52 katholischen Familien und weiteren Studenten und Ordensleuten. Das Pastoralzentrum hat aber nur eine kleine Kapelle für 50 Gläubige. Deswegen müssen die Gottesdienste, zu denen an Sonntagen bis zu 400 Gläubige kommen, in der Halle des Pastoralzentrums abgehalten werden. Mit dem Bau einer größeren Kirche will Pater Biju seinen Pfarrangehörigen eine würdige „Heimat im Glauben“ geben. „Unsere Diözese ist finanziell nicht in der Lage, einen Kirchenbau zu stemmen. Wir in Nordindien sind noch Missionsland und brauchen Gotteshäuser, um unseren Glauben dort feiern zu können“, schrieb er in einem Brief an die Kirchenverwaltung in Stepperg, in dem er das Projekt vorstellte und um Unterstützung bat.
Bistum Augsburg unterstützt das Vorhaben
Bei den Angehörigen der Pfarrei Stepperg fand diese Bitte ein offenes Ohr: Bei der Fastensuppe vor Ostern kam ein stolzer Betrag von über 600 Euro zusammen, eine Kollekte am Antonifest und eine Sonderkollekte erbrachten weitere 400 Euro. Auch die Feuerwehren setzten sich für das Anliegen des Paters ein, versorgten die Besucher des Antonifestes beim Mittagstisch mit Speis und Trank und spendeten den Erlös von über 900 Euro für das Kirchenprojekt. Die Pfarrei rundete die Summe der Beträge auf glatte 2000 Euro auf und überreichte am Sonntag nach dem Gottesdienst dem Pater einen symbolischen Scheck.
„Ein stolzer Betrag, vielleicht auch eine Art Bestechungsgeld, damit wir auch in den nächsten Jahren auf unseren Pater Biju als Urlaubsvertretung zählen können“, meinte Kirchenpfleger Ulrich Fischer mit einem Augenzwinkern. Fischer bedankte sich wie der Pater auch bei den fleißigen Helfern, den Spendern und den Feuerwehren aus Stepperg, Riedensheim und Hatzenhofen. Letztere haben sehr gerne auf die sonst übliche Aufwandsentschädigung bei der Bewirtung des Antonifestes verzichtet. Auch von anderen Seiten erhält das Projekt von Pater Biju Beihilfe: Das Bistum Augsburg hat bereits einen Zuschuss von 9000 Euro gewährt. Vom Bistum Köln und der Organisation „Kirche in Not“ wurde ebenfalls schon Unterstützung zugesagt. Am 29. August um 19 Uhr informiert Pater Biju im Stepperger Pfarrstadel über seine Missionsarbeit in Indien und stellt Land und Leute vor.
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