Schreibabys: Wenn die Nerven blank liegen
Neuburg (wüb) - Der Kopf ist rot, die Ärmchen rudern wild, der kleine Körper überstreckt sich: Die vier Monate alte Lena schreit ohne ersichtlichen Grund, wehrt Körperkontakt ab, windet sich, wirkt ständig unzufrieden und fordert permanent Aufmerksamkeit. Sie ist ein Schreibaby. Ihre Eltern probieren alles aus, um Abhilfe zu schaffen - vergeblich. Ihre Nerven liegen blank, sie fühlen sich als Versager.
Hilfe in Fällen wie diesem bietet ab sofort eine neue Einrichtung: die Schrei-Ambulanz der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche, Eltern und Familien am Landratsamt Neuburg, die eine von bayernweit derzeit 20 ist. 50 soll es bis Ende 1020 geben. Familientherapeutin Iris Lang, die Leiterin, kennt die Problematik mit Schreibabys zur Genüge aus ihrer Praxis und ist optimistisch, dass in den allermeisten Fällen am Ende der Beratung der Erfolg steht, der ruhige Nächte und ein entspanntes Eltern-Kind-Verhältnis verspricht.
Drei bis vier etwa zweistündige Sitzungen sind dazu notwendig. Ein Patentrezept gibt es allerdings nicht. "Wichtig ist es, dass Väter und Mütter erkennen, dass nicht ihr Kind das Problem ist, sondern dass das Kind ein Problem hat", so Iris Lang. Ein solches Problem kann beispielsweise in Reizüberflutung liegen. Das Baby kommt schlichtweg nicht zur Ruhe, weil es ständig aufs Neue abgelenkt wird. Oder aber, es befindet sich in einem Teufelskreis: Es ist zu müde, um zu trinken, aber zu hungrig, um zu schlafen. Wo genau das individuelle Problem liegt, will Iris Lang den Eltern helfen, herauszufinden: "Die Signale des Kindes zu erkennen, im Kind lesen zu lernen, darum geht es."
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