So perfekt, dass man am liebsten hinlangen möchte
Viktor Scheck zeigt im Altstadtcafé Tavolino Fotos, die er bei seinen Spaziergängen geschossen hat. Aber das ist nicht das Einzige, was vom Künstler im Ausstellungsraum zu finden ist
Einen Cafébesuch der besonderen Art konnte man bei der Eröffnung von Viktor Schecks Ausstellung „Digitalprints und Malerei“ am Samstagnachmittag erleben. Nicht nur zum Aufwärmen nach einem Spaziergang im Sonnenschein, aber bei Eiseskälte, strömten die Besucher ins Tavolino-Altstadtcafé, sondern, um mit dem Künstler selbst zu plaudern und sich mit anderen Kunstinteressierten auszutauschen. Dabei stand wohl dessen „achtsames, fasziniertes Schauen“ im Mittelpunkt.
Der in Schrobenhausen geborene Künstler, der sich selbst eigentlich als Maler und Zeichner, weniger als Fotograf bezeichnet, hatte aber eben genau die Fotografie in den Mittelpunkt seines Schaffens gestellt. Seine ansprechenden Kunstwerke bezeichnet er als „ganz normale“ Fotos ohne jegliche Bearbeitung. Er geht bei seinen langen Spaziergängen durchs Donaumoos ganz nah an seine Objekte aus der Natur ran, findet bewundernswerte Ausschnitte. Birken haben es ihm besonders angetan, eine Baumart, bei der die Individualität eines jeden Gewächses besonders zum Tragen kommt. Und dies dokumentiert er in meist verschiedenen Detailansichten des gleichen Motivs so perfekt, dass man gerne hinlangen möchte, über die aufgerissene Rinde, die von hell nach dunkel changiert, streichen und unter den Fingern spüren möchte.
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