Herr über das Feuer
Albert Schaflitzl aus Karlshuld ist Schmied und einer der letzten seines Standes. An seinem Handwerk schätzt er die kreativen Möglichkeiten. An Sommertagen gleicht seine Werkstatt einem Glutofen
Im Sommer, wenn es heiß ist, sucht der Mensch nach Abkühlung. Im Schatten, im Wald oder im Wasser. Allerdings gibt es auch – und gerade im Sommer – Orte, die alles andere als angenehm kühl sind. Die Redaktion der Neuburger Rundschau hat sich auf die Suche gemacht, eine Auswahl getroffen und nimmt die Leser in einer Sommerserie mit dem Titel „Heiß & kalt“ mit auf mal frostige, mal schweißtreibende Exkursionen. Die erste Etappe unserer Reise führt zu einer Schmiede in Karlshuld.
Glühende Kohle, lodernde Flammen, fliegende Funken – der Karlshulder Schmied Albert Schaflitzl herrscht über eine Art Höllenfeuer: Binnen Minuten lässt es eben noch unbeugsamen Stahl erröten, seine Widerstandskraft dahinschmelzen und ihn weich und geschmeidig werden. Dann ist der gelernte Schmied in seinem Element. Während Flammen sein Gesicht erleuchten, wachen seine Augen über die Glut. Bloß nicht den entscheidenden Moment verpassen: Den, in dem der Stahl die richtige Temperatur zum Schmieden hat, ideal sind 900 Grad. Kurz darauf ist es zu spät. Dann hat das Feuer den Stahl verbrannt, ihn spröde, brüchig und unbrauchbar gemacht.
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