Unermüdlicher Botschafter der Versöhnung
Die Stadt Vidnava verlieh Monsignore Anton Otte die Ehrenbürgerwürde. Das ist mehr als nur eine Geste
Zwei besondere Ereignisse waren Anlass für den viertägigen Besuch einer Delegation aus Neuburg in Tschechien. Zum einen gab es dort einen Festakt anlässlich der 15-jährigen Städtepartnerschaft mit Jesenik. Zum anderen wurde Monsignore Anton Otte, dem zweiten Vorsitzenden des Heimatbundes Weidenau-Großkrosse, die Ehrenbürgerwürde der Stadt Vidnava (Weidenau) verliehen. Dies ist eine tiefe Verbeugung vor der menschlichen Leistung des Priesters im unermüdlichen Werben um gegenseitiges Verständnis und Versöhnung zwischen Deutschen und Tschechen.
Vor dem Festakt fand an der Gedenktafel bei der Post in Vidnava eine Kranzniederlegung statt. Dort waren am 22. September 1938 zwei tschechische Beamte von einem deutschen Freikorps erschossen worden – zwei Tage vor dem Münchener Abkommen. Nach dem Krieg wurde völlig zu unrecht Anton Ottes Vater dafür verantwortlich gemacht und hingerichtet. Wie Vidnavas Bürgermeister Rostislav Kacora in seiner anschließenden Festrede erzählte, gehörte Anton Otte zu der Generation, die von den historischen Ereignissen und Folgen des 2. Weltkriegs „tief und schmerzlich“ betroffen wurde. Er wurde 1939 in Weidenau in einer deutschen Familie geboren, die aber dem früheren Entschluss zuwider nach 1945 nicht vertrieben wurde. „Er erlebte hier eine Kindheit, die voller Hass zu allem Deutschen war“, sagte Kacora. 1957, nach dem Abitur am Freiwaldauer Gymnasium, wurde er nicht zum Theologiestudium zugelassen. Als Spätaussiedler verließ er mit seiner Familie 1960 die kommunistische Tschechoslowakei. Im Westen studierte er Theologie. 1967 wurde er in Bamberg zum Priester geweiht, womit sich für ihn ein Kindheitstraum erfüllte.
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