Von gepflegtem Unfug und Ausscheidungswettkämpfen
Das Totale Bamberger Kabarett zeigte sich kreativ. Was es mit Urin Geller und Anna Bolika auf sich hat
„Aller Unfug ist schwer“ – unter diesem Motto zündeten Georg Koeniger, Florian Hoffmann und Michael A. Tomis vom Totalen Bamberger Cabaret (TBC) in der Rennertshofener Kleinkunstbühne ein wahres Feuerwerk kurzweiliger Unterhaltung und gepflegten Unfugs. Den drei Kabarettisten gingen die Ideen nicht aus, sie hielten die Spannung hoch und nahmen wortgewandt, mit scharfzüngigem, geistreichem fränkischen Humor und ebenso mitreißender Musikalität ihr hervorragend mitgehendes Publikum zu brandaktuellen, humoristischen Ausflügen in unsere verrückte Welt mit.
Der erste Trip ging auf den Wertstoffhof. Dort wird einiges entsorgt: Abgelaufene Familienwerte wie „Sonntags gehört Papi mir“ oder „Schaffe, schaffe, Häusle baue“ landen in Beziehungskisten. Den Glauben, dass Frau Holle die Betten schüttelt, wenn es schneit, und den Slogan „Die Bahn kommt“ stecken sie in die Tonne „Mythen und Märchen“. Was noch wiederverwertbar scheint, wie zum Beispiel „Fruchtzwerge – so wertvoll wie ein kleines Steak“, „Masturbieren macht blind“ oder Blüms „Die Rente ist sicher“ werfen die Spezialisten der Bundeswerteagentur zur Bearbeitung in die „Lügenpresse“. Zur allgemeinen Erheiterung kommt unten „Esst mehr Steaks von blinden Zwergen“ und „Masturbieren macht die Rente sicher“ heraus. Gefahrenstoffe, wie die immer noch stark „radio-aktiven“ Rundfunkreden Adolf Hitlers und „DDR-Zeugs“ wurden zwar schon in luftdichten Stahlfässern im Endlager Asse entsorgt, doch hatten sich deren Inhalte, weil die Fässer leckten, zu bräunlich-schleimigen Kulturen verbunden. Zwei Beispiele dafür: Aus „Wir sind das Volk“ entwickelte sich „Wir sind völkisch“, aus menschenverachtenden Schreihälsen wurden „besorgte Bürger“. Der Super-Gau deutscher Wertearbeit, weil das Gedankenzeug jetzt wieder unter den Leuten ist!
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