Warum immer mehr Menschen spielsüchtig sind
Immer mehr Menschen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sind spielsüchtig - mit fatalen Folgen. Am Ende ist durch die Spielsucht oft die Existenz einer ganzen Familie bedroht.
Eigentlich fehlt es ihm an Nichts. Er hat eine nette Ehefrau, ein eigenes Haus und einen sicheren Job. Trotzdem lässt den Beamten mittleren Alters das Klingeln der Automaten irgendwann nicht mehr los. Die Aussicht auf einen schnellen Gewinn, gepaart mit dem Risiko zu verlieren, versetzt ihm einen Kick, den er immer wieder braucht wie eine Droge. Die Spielsucht hat ihn gepackt. Um Geld aufzutreiben, vergreift er sich sogar an der kommunalen Kasse, für die er in seinem Beruf verantwortlich ist. Kurz bevor dem Mann aus der Region der Prozess gemacht wird, landet er bei der Suchtberatung der Caritas Neuburg-Schrobenhausen. Wie die Leiterin der Psychosozialen Beratungs- und Behandlungsstelle Angela Lauer erzählt, ist dieser Mann im Landkreis längst kein Einzelfall mehr.
Die Anzahl der Spielsüchtigen steigt immer weiter
Circa 16 Personen kämen inzwischen pro Jahr wegen pathologischen Glücksspiels zur Neuburger Caritas, berichtet Lauer. 2001, als sie anfing, dort zu arbeiten, seien es erst vier gewesen. Dieser Anstieg liege zum einen daran, dass die Anzahl der Spielsüchtigen – wie auch die der Spielhallen und Spielautomaten – zunehme, zum anderen daran, dass das Thema in den Medien präsenter sei als früher, meint Lauer. Die Annahme, dass nur psychisch gestörte oder problembelastete Menschen süchtig nach Glücksspiel werden könnten, sei überholt, sagt die Beratungsstellenleiterin. Zwar seien Migranten oder Menschen in prekären Lebenssituationen anfälliger, aber prinzipiell könne es jeden treffen – wie zum Beispiel einen Beamten aus der Mittelschicht.
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