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Foto: DHL
Foto: DHL

So soll das Paketzentrum der Deutschen Post aussehen, das zwischen Maxweiler und Weichering entstehen soll. Mit dem Bau soll 2023 begonnen werden, fertig sein soll es dann 2025.

Weichering
21.05.2021

DHL-Paketzentrum Weichering: Diese Fragen hatten Bürger

Von Claudia Stegmann

Plus Am Freitag standen Bürgermeister Thomas Mack und ein DHL-Vertreter in einer ersten Runde Bürgern Rede und Antwort. Was ist etwa mit Lärm und Flächenversiegelung?

Welche Auswirkungen hat das Paketzentrum, das die Deutsche Post DHL in Weichering bauen wird, auf das benachbarte Maxweiler? Wie hoch wird der Geräuschpegel sein, der von dort auf den kleinen Neuburger Stadtteil herüberschallt? Es sind Fragen wie diese, die die Maxweiler derzeit beschäftigen. Drei von ihnen waren am Freitag bei der ersten Bürgersprechstunde, die die Gemeinde und die Post anbieten. Mindestens eine weitere wird folgen.

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Das Paketzentrum, das 2025 in Betrieb gehen soll, stößt nicht bei allen Bürgern auf uneingeschränkte Begeisterung. Besonders in Maxweiler fühlt sich so mancher Bürger von den Plänen überfahren, sieht er doch für sich keine Vorteile. Die Gewerbesteuer wird nach Weichering fließen, dort werden sich durch das neue Unternehmen die Steuereinnahmen verdoppeln. Insofern überwiegen die Sorgen, als Verlierer des Projekts hervorzugehen – insbesondere im Hinblick auf den Verkehr und den mit dem Betrieb einhergehenden Lärm.

Bei der ersten Bürgersprechstunde äußerten Bürger aus Maxweiler ihre Vorbehalte gegen das Zentrum

Ein Bewohner und ein Paar aus Maxweiler sind genau mit diesen Vorbehalten am Freitag zu Bürgermeister Thomas Mack und dem DHL-Projektentwickler ins Rathaus gekommen. Ihre Fragen drehten sich vor allem darum, welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Geräuschkulisse in Richtung Maxweiler abzufangen. Dabei ging es nicht nur um die Autos, Lieferwagen und Lastwagen, die das Gelände anfahren und wieder verlassen, sondern auch um die Fahrzeuge, die sich auf dem Areal bewegen. Denn die akustischen Signale beim Rückwärtsfahren könnten vor allem nachts und in den frühen Morgenstunden durchaus bis in die Schlafzimmer nach Maxweiler getragen werden.

Wie Thomas Mack im Nachgang der Gesprächsrunde sagte, habe die Post jedoch versichert, dass die geplante Lärmschutzwand mit einer Höhe von acht Metern die Geräusche auf dem Gelände abfangen würde. Wie auch der Zufahrtsbereich „abgeschottet“ werden könne, soll demnächst bei einem Termin mit dem Staatlichen Bauamt und dem Tiefbauamt des Landratsratsamtes geklärt werden. Infrage käme nach den Worten von Mack entweder eine Verlegung der Einfahrt oder – und das sei wahrscheinlicher – eine weitere Lärmschutzwand. Die Piepsgeräusche, die beim Rückwärtsfahren der Fahrzeuge entstehen, könnten darüber hinaus durch optische Signale ersetzt werden. Der DHL-Vertreter wolle sich um eine Lösung kümmern.

Vor allem ging es um den Lärm durch zusätzlichen Verkehr - hier soll eine Lärmschutzwand helfen

Ein Weicheringer Bürger hatte Fragen bezüglich seines Grundstücks, das unmittelbar an das Postzentrum angrenzen wird. Er sorgte sich um Abstandsflächen und die Zufahrt zu seiner Wiese. Beides, so betonte der Projektplaner, würde seitens der Post gewährleistet.

Zuletzt meldeten sich ein Karlshulder Paar und ein Zucheringer zu Wort. Alle drei brachten Vorbehalte gegenüber des immensen Flächenverbrauchs vor. Immerhin wird das Gelände 155.000 Quadratmeter umfassen, bebaut bzw. asphaltiert werden 100.000 Quadratmeter. Während der Karlshulder, ein ehemaliger Weicheringer, die grüne Landschaft bedauerte, die dem Bau des Paketzentrums geopfert werde, erinnerte der Zucheringer Bürgermeister Thomas Mack an sein CSU-Parteibuch und die Grundhaltung seiner Partei zum Flächenverbrauch. Beides würde sich konträr zueinander verhalten.

Auch der immense Flächenverbrauch, der durch das DHL-Paketzentrum entsteht, war Thema

„Dass der Verkehr mit dem Paketzentrum zunehmen wird und, dass für den Bau Flächen versiegelt werden, lässt sich nicht wegdiskutieren“, gibt Mack zu. Die Vorteile dürften allerdings nicht außer Acht gelassen werden und würden seiner Meinung nach in diesem Fall überwiegen. Als Beispiele nennt er die für Weichering immensen Gewerbesteuereinnahmen, die die hoch verschuldete Gemeinde gut gebrauchen kann, und die 400 Arbeitsplätze, die dort entstehen. Hätte Weichering das Angebot nicht angekommen, hätte die Post eben andernorts gebaut. Die Fläche würde also so oder so versiegelt werden.

Alles in allem empfand Mack die Gespräche mit den Bürgern als konstruktiv. „Wir haben erfahren, was die Leute bewegt. Und das wollten wir ja auch.“ Natürlich wäre ihm eine Bürgerversammlung lieber gewesen, doch die sei derzeit einfach nicht machbar.

Für die nächste Bürgersprechstunde am 11. Juni haben sich bislang 16 Interessierte angemeldet. Weitere Termine könnten jederzeit vergeben werden, betont Mack. Sollte der Bedarf bestehen, wird eine dritte Sprechstunde angeboten. Anmeldung unter Telefon 08454/9497-0.

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