Wer hat den Sims-Einsturz zu verantworten?
Bei der Sanierung der Rieder Kirche im Jahr 2009 ist etwas schiefgelaufen. Einer muss für den Schaden aufkommen.
Georg Gabriel breitet die Pläne aus. Der Verwaltungsleiter der Pfarrei St. Peter und Heilig Geist hat einen Querschnitt des Turms der Kirche St. Georg in Ried hervorgeholt und zeigt auf eine Stelle. Genau jene Stelle, an der das Gesims der barocken Kirche nachgegeben hat und polternd Richtung Friedhof stürzte. Ein paar Ziegeln hat es mitgenommen, Schäden hinterlassen, aber glücklicherweise, sagt Pfarrer Herbert Kohler, sind keine Menschen zu Schaden gekommen. Es geht also rein um den finanziellen Verlust, den die Pfarrei durch den Einsturz erlitten hat. Das wird teuer, aber wie es aussieht: nicht für die Pfarrei.
Nach dem Sturz der schweren Steinbrocken haben sich die Architekten und Fachplaner den Turm angesehen. Die Ursache war relativ schnell und eindeutig ausfindig gemacht. Bei der Sanierung im Jahr 2009 hat eine der beauftragten Firmen offensichtlich einen eklatanten Fehler begangen. Das zeigt Gabriel auf den Plänen. Ein Teil des Dachsimses befindet sich innerhalb des Turms, der sogenannte Rucksack. Um an die marode Holzhalterung des Turmes zu kommen, mussten die Arbeiter den Rucksack entfernen. Die in den Stein eingelassenen Halterungen wurden ausgetauscht – und genau hier hat sich unbemerkt der statische Fehler eingeschlichen. Statt erneut einen Rucksack an das Gesims anzubringen, wurde er einfach weggelassen. Der Sims kam aus der Balance, weil der Schwerpunkt nun außerhalb des Turms lag. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er den einwirkenden Kräften nachgab. Ein Münchner Statiker, das auch vor sieben Jahren für die Sanierung zuständig war, hat den Fehler eingeräumt. „Wir spielen mit offenen Karten“, sagt Pfarrer Kohler. Doch wer letztlich den Schaden zu tragen hat, ist noch nicht geklärt.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.