„Wir sind keine Versuchskaninchen“
Die Bertoldsheimer Bürgerinitiative favorisiert Maßnahmenbündel statt der Polderlösung der Staatsregierung. Dem geht aber ein mühsamer Dialogprozess voraus.
Peter von der Grün geht in die Knie und blickt ins erstaunlich klare Donauwasser. „Wär’ sie nur immer so zahm...“ lässt der Sprecher der Bürgerinitiative „KEIN Flutpolder Bertoldsheim/Marxheim“ den Satz unvollendet. Doch weil der Fluss auch ein ganz anderes, reißendes Antlitz hat, plant die Staatsregierung im Zuge des Hochwasserschutz-Aktionsprorammes 2020 zwölf gesteuerte Flutpolder zwischen Neu-Ulm und Passau.
Der Rechtsanwalt mit Kanzlei in Neuburg ist selbst Betroffener. In Bertoldsheim wohnt Peter von der Grün mit seiner Familie seit drei Jahren am Kainbach praktisch direkt hinter dem geplanten Polderdamm. Auch deshalb hat sich der Kommunalpolitiker, der 43-Jährige sitzt für die Freien Wähler im Gemeinderat und im Kreistag, an die Spitze des Protestes in seiner Heimatgemeinde gesetzt. Vorgestern war er als BI-Sprecher beim Hochwasserdialog in Münchsmünster dabei. Über fünf Stunden lang lauschten dort knapp 100 Zuhörer im Bürgersaal Expertenvorträgen zum Thema „Hochwasserrisiko und Schutzstrategien“. Von der geballten Information, die die bayerische Wasserwirtschaftsverwaltung in die Veranstaltung gepackt hatte, fühlt er sich „fast ein bisserl überfahren“. Ins Bild passte da, dass am Donnerstagabend Vertreter von Interessensverbänden, aus der Kommunalpolitik und den Verwaltungen in der Überzahl waren. Fast könne man den Verdacht bekommen, der Widerstand solle auf technokratischem Weg gebrochen werden, schmunzelt Peter von der Grün. „Wir wollen aber nicht die Versuchskaninchen sein, denen die Keller vollaufen.“
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