Maria Müller ist die Älteste in Zell
Maria Müller ist 90 Jahre alt geworden. Wie sie nach Neuburg kam und wie sie ihren runden Geburtstag feierte.
Den 90. Geburtstag zu feiern und dabei noch geistig fit und rege sowie körperlich rüstig zu sein, das ist der Wunsch vieler Senioren. Maria Müller aus dem Stadtteil Zell durfte gestern mit diesen Attributen ihren hohen Ehrentag genießen. Voller Vitalität erzählte sie dabei ihren Gratulanten von einem erfüllten Leben, das sie gerne zuhause mit der Familie oder bei den Vereinen genossen hat und noch immer genießt. Dazu kommt noch eine besondere Passion – das ist ihr Garten.
Ein geplanter Tagesablauf ist wichtig
„Hier fühle ich mich wohl“, betont die Jubilarin mit Blick auf Gemüsebeete und bunte Blumen. Seit dem Tod ihres Ehegatten vor einem Jahr hat sie die Vielfalt allerdings etwas reduziert. „Ich bin jetzt die älteste Einwohnerin von Zell“, erzählt Müller. Für sie sind Beschäftigungen und ein geplanter Tagesablauf wichtig. „Es darf keine Langeweile aufkommen“, sagt die Jubilarin. Täglich die Zeitung zu lesen, gehört für sie dazu. „Mein Mann hat 15 Jahre lang in aller Frühe die Neuburger Rundschau im Dorf ausgetragen, ich bekam täglich das erste Exemplar“, berichtet sie. In der heutigen Ausgabe freut sie sich auf den Beitrag zu ihrem runden Geburtstag. „Ich stamme aus dem Sudetenland, aus der Gemeinde Raase im Landkreis Freudenthal“, erzählt die heute 90-Jährige. Dort in der hügeligen Landschaft ist sie aufgewachsen, lernte das Skifahren und ist zur Schule gegangen. Stolz berichtet Müller, dass in der achten Klasse die Fächer Englisch und Stenografie auf dem Stundenplan standen. 1946 musste sie mit ihrer Familie die Heimat verlassen. Zusammen mit den Eltern, der Zwillingsschwester und der weiteren Schwester landete sie im Flüchtlingsheim in Neuburg. Nach zwei Wochen wurde die Familie bei Bauern in Karlshuld aufgenommen. Die junge Frau selbst musste als Magd zuerst in Kleinhohenried und dann in Neuschwetzingen arbeiten, erinnert sich die Seniorin. „All die Mühe für 30 Mark im Monat! Aber die Bauern hatten selbst nichts.“ Bei einem Flüchtlingsball im damaligen Tanzlokal Griebel in Rödenhof hat sie ihren späteren Ehemann Rudolf Müller kennengelernt. Nach zwei Jahren wurde 1962 geheiratet. Das Paar lebte in Altzell am Fuße der Kirche, zog einen Sohn und eine Tochter groß und freute sich über die zwei Enkelkinder. Daneben pflegte Müller das Vereinsleben, etwa beim Frauenbund, beim Gartenbauverein und der sudetendeutschen Landsmannschaft. Worauf sie sich noch immer besonders freut, das sind die Seniorentreffs im Gasthaus Hauber in Bruck. „Da wird geratscht, gesungen, gelacht und Brotzeit gemacht“, schwärmt Maria Müller. Und da will sie noch viele Jahre dabei sein.
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