Zur Korrektur ein Roter
Han’s Klaffl auf Abschiedstour im Neuburger Schlosshof
Noch zwei Auftritte, dann ist Schluss mit „vormittags Recht, nachmittags keine Arbeit“. Der Oberstudienrat Han’s Klaffl geht am 1. August in Pension. Kurz davor gönnt er uns im Schlosshof Neuburg noch ein letztes Mal sein mit Wortwitz und Überspitzung gespicktes Programm „40 Jahre Ferien – Ein Lehrer packt ein …“. Über die Ferien erzählt er nichts, die Zeit zwischen Sommer, Weihnachten, Ostern und Pfingsten bietet schließlich Stoff für Jahre.
Es beginnt mit Korrektur und Rotwein. Je verzweifelter der Pädagoge, Musiklehrer am Lukas Podolski-Gymnasium, umso leerer die Rotweinflasche. Bis „Bob Ross den Auerhahn pinselt“, könnten es auch zwei werden. Doch morgens um halb acht ist der Pädagoge wieder auf dem Posten, im Lehrerzimmer an der Schlange vor dem Kopierer, wo die Lehrertypen sich produzieren: Sedlmeier, der Katastrophenaussitzer, an dem alles abprallt, was ein Problem sein könnte, Gütlich, der Bedenkenträger, der die Handreichungen des Kultusministeriums tatsächlich liest und der Schöngeist Gregorius, der mündliche Noten auf zwei Kommastellen ausrechnet und Ermahnungen vorsichtig formuliert: „Etwas weniger albern ist auch lustig“. Gmeinwieser dagegen, Fächerkombination Chemie und Sport, redet mit den „grenzdebilen Hormonbomben“ im brachialen Klartext. In der Lehrerkonferenz jedoch agieren alle Lehrertypen ähnlich, man erwacht bei der Diskussion um den beweglichen Ferientag und hofft, dass die Diskussion nicht allzu lange dauert. Wer mit fünfzig nicht ausgebrannt ist, übersteht mit Ginseng, Whopperball und Weingut. Elternsprechtage sind für Eltern und Lehrer gleichermaßen erkenntnisreich: Die Diskrepanz zwischen gefühlter und gemessener Intelligenz zeigt sich ganz offen im Dialog zwischen den Parteien. „Warum zahlt man das Erziehungsgeld nicht gleich bis zum Abitur? Dann könnten die Eltern entscheiden, ob sie ihr Kind ganz zuhause lassen“. Noch besser kommt beim Publikum die Idee an, Guttenberg, „nicht den Drucker, den Kopierer“, zum Kultusminister zu machen. Was der bei der Bundeswehr geschafft hat, könnte er sofort auf die Schule übertragen: „Abschaffung der Schulpflicht, dann mit 15000 Freiwilligen weitermachen“.
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