Zwischen Himmel und Hölle
Der Engel Aloisius, Teufel und Engel, Feuer und Eis: Im 60. Jahr ihres Bestehens setzen die Neuburger Burgfunken auf starke Kontraste – und einer räumt erstmals seinen Posten
Die Geschichte vom Engel Aloisius geht so: Den Bahnhofs-Dienstmann mit der Nummer 172 trifft der Schlag, weil er einen Auftrag zu hastig erledigt. Mit viel Mühe verfrachten die Engel den Münchner Alois Hingerl in den Himmel. Statt Bier und „Schmaizla“ bekommt er Manna und von Petrus eine Harfe zum Frohlocken, was Aloisius gar nicht schmeckt. Er tut das, was der Ur-Münchner in solchen Fällen tut: Er grantelt. „Hosianna zefix!“ Am Ende soll er als himmlischer Gesandter der Staatsregierung göttliche Ratschläge übermitteln. Seinen Auftrag vergisst er. Es geht in alter Gewohnheit ins Hofbräuhaus. Dort sitzt er bis heute und die Regierung wartet weiter auf göttliche Eingebung, schreibt Ludwig Thoma vor etwas mehr als einem Jahrhundert.
Was die Geschichte vom grantelnden Engel mit dem Neuburger Fasching zu tun hat? Grundsätzlich nicht viel. Engel Aloisius sitzt weiter im Hofbräuhaus, während die Burgfunken im ausverkauften Kolpingsaal den Krönungsball feiern. Doch dann steht der Aloisius (alias Tom Hettler) mitten im Saal, als hätte ihn Petrus höchstpersönlich nach Neuburg geschickt. Zwei Dinge werden klar. Einmal, dass der Elferrat seinen Auftritt mit dem kauzigen Humor eines grantelnden Thoma umgesetzt hat – und dass den Alois und die Faschingsgesellschaft schlussendlich doch etwas verbindet: die Tradition einer nicht enden wollenden Geschichte und das Bild einer Stadt, das Aloisius unten in München, die Burgfunken in Neuburg seit Jahrzehnten prägen.
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