Der Tagestreff Ellerhof an der Burgheimer Zieglerstraße nimmt ganz allmählich Formen an. In etwa vier Wochen sollen die beiden bestehenden Gebäude auf dem Gelände, das sich seit 2021 im Besitz der Gemeinde befindet, abgerissen werden, um Platz für eine Begegnungsstätte mit Anschluss an eine barrierefreie Wohnanlage, ein Nutzgarten sowie einen Garten der Begegnung zu schaffen. Der angrenzende Stadel wird saniert und in einen multifunktionalen Veranstaltungsort umgewandelt.
In seiner Sitzung am Mittwochabend gab der Marktgemeinderat dem 355.000 Euro teuren Projekt einstimmig seinen Segen. Aus dem Topf des EU-Förderprogramms LEADER zur Stärkung ländlicher Regionen erhofft sich Burgheim dafür eine Finanzspritze von knapp 150.000 Euro.
Quartiermanagerin wird ihr Büro im Tagestreff Ellerhof beziehen
Monate hatten Bürgermeister Michael Böhm (CSU) und die dritte Bürgermeisterin Margit Kugler (CSU) damit verbracht, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, damit die Gemeinde in den LEADER-Fördertopf greifen darf. Kugler wird in ihrer noch jungen Funktion als Quartiersmanagerin überdies in den Ellerhof umziehen, der seinen Namen von den Vorbesitzern erhalten hat. Bis es jedoch so weit ist, zählt sie schon die Tage, weil ihre aktuelle Arbeitsstelle im Bürgerbüro in der Nähe des Einwohnermeldeamtes sowie der Stelle für KiTa-Angelegenheiten nicht nur nach Meinung des Rathauschefs keineswegs den Anforderungen und Ansprüchen eines effektiven Quartiersmanagements entspricht.
Gerade ältere Menschen – die Hauptklientel der Quartiersmanagerin – haben es oft schwer, den Weg zu Margit Kugler zu finden. Dabei sei es gerade jetzt von großer Bedeutung, den Herausforderungen des demografischen Wandels effektiv zu begegnen, appellierte Bürgermeister Böhm an die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte. Auch in Burgheim steigt die Zahl älterer Menschen immer weiter an, während die Jüngeren immer weniger werden, was in beiden Bereichen zu wachsender sozialer Isolation führt. Dem will die Marktgemeinde mit einem Wohnprojekt mit integrierter Begegnungsstätte begegnen. Der kollektive Wunsch aller Mandatsträger lautet dabei: einen lebendigen Ort des Zusammenkommens zu schaffen, der generationenübergreifend von Bewohnerinnen und Bewohnern, Besuchergruppen, Ehrenamtlichen und Gästen genutzt wird.
Jung und Alt soll im Tagestreff Ellerhof zusammenfinden
Besonderes Augenmerk legt die Marktgemeinde auf die Schaffung einer öffentlich zugänglichen, barrierefreien Toilette, die ebenfalls im neuen Hauptgebäude des Ellerhofs Platz finden soll. Sie erhält einen Außenzugang mit programmierbarer Schließfunktion und bruchsicherer Ausstattung. Bei der Vergabe der acht barrierearmen Wohnungen im Obergeschoss sei es von großer Bedeutung, von Anfang an die Wirtschaftlichkeit des Gesamtprojekts im Auge zu behalten, mahnte Michael Böhm. „Dann wären wir auch nicht mehr an die aktuellen Mietpreise gebunden.“
Die Wohnungen sind für Menschen gedacht, die sich räumlich verkleinern wollen, aber noch keine stationäre Pflege brauchen. Die Senioren können bei Bedarf Serviceleistungen wie Wäschedienst oder Essen dazubuchen. Der Rathauschef wünscht sich ebenso wie seine Quartiersmanagerin, dass sich der Ellerhof zu einer generationsübergreifenden Begegnungsstätte für alle Burgheimer entwickelt. Dabei könnten sich alleinstehende Seniorinnen und Senioren auch regelmäßig mit Ehrenamtlichen aus den örtlichen Vereinen zum Kochen verabreden, den Garten bestellen, sich einfach dort entspannen, Feste feiern und damit unmittelbar am Leben teilnehmen.
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