30 Grad, strahlender Sonnenschein, doch rund 30 Bürgerinnen und Bürger, darunter Anwohner wie auch Nutzer der Anlage, zog es am Mittwochabend nicht an den See, sondern auf das Gelände der Grundschule Am Schwalbanger. Dort hatte die Stadt zur Anwohnerversammlung geladen – Anlass war der neue Sport- und Bewegungspark gleich nebenan. „Was wir hier geschaffen haben, ist ein beliebter Treffpunkt der Begegnung mit vielen Sichtweisen und verschiedenen Bedürfnissen“, sagte Zweiter Bürgermeister Johann Habermeyer zur Begrüßung. Ziel der Versammlung: Ein konstruktiver Austausch über Nutzung, Lärm und Rücksichtnahme – und möglichst ein gemeinsam entwickeltes Regelwerk, das von allen mitgetragen wird.
Anwohnerversammlung: Vorschläge zum Sport- und Bewegungspark am Schwalbanger
Moderiert wurde der Abend von den beiden Stadtteilmanagern Jürgen Stickel und Marek Hajduczek, die zunächst eine große Sammlung von Vorschlägen, Kritikpunkten und Ideen präsentierten. Diese waren zuvor auf Whiteboards gesammelt worden – von Anwohnern ebenso wie von Nutzerinnen und Nutzern des Parks. „99 Prozent verhalten sich respektvoll. Aber leider leiden viele unter dem einen Prozent, das es nicht tut“, so Stadtteilmanager Stickel.
Anwohner beschweren sich über Müll und Lärm: Sommer-Winter-Regelung soll kommen
Als wichtigstes Thema kristallisierte sich schnell die Lärmfrage heraus. Vor allem abends komme es wiederholt zu Beschwerden über laute Gruppen Jugendlicher, die das Areal als abendlichen Party-Treffpunkt nutzen. Der Wunsch vieler Anwohner: eine Schließung des Areals bereits um 21 Uhr. Der Vorschlag einer Kompromissregelung – 21 Uhr im Winter, 22 Uhr im Sommer – stieß auf breite Zustimmung. Auch Bürgermeister Habermeyer sprach sich dafür aus, diesen Vorschlag in die politische Debatte zu tragen. Die Neuburger Sachgebietsleiterin für Städtebauförderung Julia Klier wies darauf hin, dass entsprechende Schilder nötig seien, um eine zeitliche Begrenzung rechtlich durchsetzen zu können. Diesem Vorschlag schloss sich auch Markus Richter vom Ordnungsamt an. Der Sachgebietsleiter für öffentliche Sicherheit bestätigt, dass die grundsätzlichen Regeln des Lärmschutzes und sonstige Regeln nur durchgesetzt werden können, wenn sie durch eine Beschilderung ausgewiesen sind.
Neben dem Lärm war auch das Thema Müll für viele Anwohner und Fans des Bewegungsparks ein Dorn im Auge – auch die Schule leide vermehrt darunter. Das draußen überdachte Schulgelände werde immer wieder zur abendlichen Partyzone, trotz Hinweisschildern. „Da helfen wohl kaum Regeln und Schilder. Ich kann nur an das Zusammenleben und den gesunden Menschenverstand appellieren“, kommentiert Stickel. Mit der Reinigung des Areals ist laut Stadteilmanager Hajduczek die Caritas beauftragt, allerdings sei unklar, in welchen Abständen gereinigt wird – das wolle man zeitnah in Erfahrung bringen. Vonseiten der Anwesenden wurden zahlreiche Vorschläge eingebracht – von zusätzlichen Mülleimern über Fahrradständer bis hin zur bereits bestellten Hundekotstation.

E-Roller und Fahrradfahren künftig verboten: Beschilderung in Auftrag
Ein weiteres Anliegen betraf den Verkehr entlang des Parks und der Schule. Abhilfe schaffen soll ein neues Fußgängerweg-Schild, dass das Fahren von E-Rollern und Fahrrädern verbietet – genehmigt werden muss es jedoch durch die Regierung, da der Park über Fördergelder finanziert wurde. Das Schild werden wohl kommende Woche in Auftrag gehen. Auch die von Anwohnern geforderte Videoüberwachung wurde ins Spiel gebracht, doch laut Hajduczek, Stickel und Habermeyer seien die rechtlichen Hürden hierfür extrem hoch.
Kritik gab es zudem am Zustand des Bolzplatzes. Der Rasen sei nach wenigen Wochen bereits in Mitleidenschaft gezogen. „Das ist halt kein Stadionrasen aus der Allianz-Arena“, stellte David Riek vom städtischen Planungsamt klar. Eine spezielle Drainage sei zwar vorhanden, aber bei hoher Nutzung und Stollenschuhen stoße auch dieser Platz an seine von der Natur gesetzten Grenzen. Auch Schattenfläche fehle derzeit laut den Nutzern noch – die gepflanzten Bäume seinen noch jung und müssten eben erst noch wachsen, erklärte Riek.
Einzäunung bleibt „Ultima Ratio“ – Habermeyer setzt auf gemeinsam aktzeptierte Regeln
Am Ende zeigte sich Bürgermeister Habermeyer dennoch rundum zufrieden mit dem Abend. Eine Einzäunung des gesamten Bewegungs-Areals, die auch vereinzelt auf Anwohnerseite gefordert wurde, sei die „Ultima Ratio“, so der Bürgermeister – und Habermeyer fügte noch augenzwinkernd hinzu: „Wir brauchen keine Selbstschussanlagen und auch keine Stacheldrahtlösung.“ Wichtig sei, dass gemeinsam entwickelte Regeln auch gemeinsam getragen werden. Dafür, so der Tenor des Abends, sind die Voraussetzungen durchaus gegeben. Jetzt sammelt das Stadtteilmanagement alle Erkenntnisse und Vorschläge aus der Anwohnerversammlung. Die Umsetzung möglicher Lösungen soll im Anschluss gemeinsam mit den zuständigen Ämtern und der Kommunalpolitik abgestimmt und auf Machbarkeit geprüft werden.
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