Er ist Bauernversteher, Familienmensch, Seehoferfreund, Theaterspieler, CSU-treu und galt als Integrationsfigur für Neuburg und Schrobenhausen. Diese Gründe allein reichten schon aus, dass sich die Gratulanten zum 80. Geburtstag von Fritz Müller gestern die Türklinke in die Hand gaben.
„Eine beachtliche Lebensleistung“, fand auch Bürgermeister Johann Habermeyer, der im Namen der Stadt Neuburg gratulierte. Mit dem Jubilar verbindet den Maschinenring-Experten die Nähe zur Landwirtschaft, „und ich kenne ihn, seit ich noch ein Bauernbub war“. Im Zuge der Gebietsreform 1972 entstand im Kreis Neuburg-Schrobenhausen eine neue Geschäftsstelle des Bayerischen Bauerverbandes (BBV). Fritz Müller verließ mit Ehefrau Elfriede das heimatliche Schwabenland und übernahm die BBV-Geschäftsführung.
In den folgenden Jahren trat er fachlich und politisch als „Speerspitze“ des Agrarstandes auf, wetterte gegen EU-Bürokratie, holte gleichzeitig Fördergelder in den Landkreis und war vor allem Ratgeber für Hofbesitzer und ihre Nachfolger. Das machte er intensiv auch im Raum Schrobenhausen und unterschied nicht zwischen „Südstaatlern“ und Norden. Als bei der Kommunalwahl 2008 der Süden fast alle guten CSU-Listenplätze belegte, rutschte Fritz Müller nach 24 Jahren aus dem Kreistag heraus.
Fritz Müller feiert 80. Geburtstag mit zahlreichen Gratulanten in Neuburg
Ehefrau Elfriede als Kreispolitikerin und Sohn Christoph als Gemeinderat in Rohrenfels führen das politische Erbe aktiv weiter. Elfriede Müller kämpft für den Erhalt des Kreiskrankenhauses Schrobenhausen und setzt sich für das Rote Kreuz ein. Kennengelernt hatte der „Kirchbauern-Fritz“ aus Oberbächingen die junge Elfriede 1968 beim Schützenball im Nachbardorf Bergheim, Kreis Dillingen. 1971 heirateten die beiden. Die Familie mit den Söhnen Stefan und Christoph sowie drei Enkeln hält zusammen.
Von einst 3000 Landwirten im Kreis Neuburg-Schrobenhausen sind noch rund 1700 im Neben- und Vollerwerb geblieben. Fritz Müller wird weiterhin den Strukturwandel beobachten und an den Parteivorstand nach München schreiben, wenn die CSU aus seiner Sicht wieder etwas vergessen oder falsch gemacht hat. Er spielt beim Neuburger Volkstheater mit, singt im Kirchenchor Bittenbrunn, fährt gern zum Hamburger Hafengeburtstag und mischt sich als Vorsitzender der CSU-Seniorenunion in die aktuelle Politik ein.
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